Sie zwinkerte ihm zu, als sie sich darauf niederließ. Tim ging zu seiner Bank zurück, wobei er etwas ratlos dreinschaute. <Wer hatte da bloß seinem Schatz den Popo versohlt?>
Ein paar Tage nach diesem besonderen Ereignis sorgte eine andere Schülerin für Wirbel. In einer kurzfristig anberaumten Lehrerkonferenz ging es um Paulines Verhalten, das einem Kollegen gegenüber nicht einwandfrei war. Es handelte sich um Herbert Krug, den älteren Lateinlehrer. Der bereits 65jährige Pädagoge galt als einer der beliebtesten Lehrer. Herr Krug war aber auch sehr gutmütig, was Pauline anscheinend ausgenutzt hatte. Paul erfuhr, dass sie zum wiederholten Male zu spät gekommen war. Als Herr Krug sie darauf ansprach, bekam er eine freche Antwort. Das wiederholte sich mehrfach, weswegen der Kollege Rat suchte. Paul versprach, dass er mit Pauline ein ernstes Wort reden wollte. Er war ja ihr Klassenlehrer, weswegen sich niemand darüber wunderte. Für Paul stand fest, dass er das Mädchen bestrafen musste! Pauline gab sich bei ihm und Ina geradezu handzahm, was er besonders dreist fand. Pauline war eines der letzten Mädchen, welches noch nicht dem Club abgehörte. Paul Berger entschied, dass dieser Umstand zu ändern sei. Er nahm sich vor, Pauline in der nächsten Stunde übers Knie zu legen. Sie sollte deutlich merken, dass sie überzogen hatte. Pauline verstand selbst nicht, weshalb sie sich so verhalten hatte. Lag es daran, dass sie zu den anderen Mädchen aufschließen wollte? Hoffte Pauline sogar insgeheim, dass Herr Berger sie sanktionieren würde? Nichts von alldem stimmte. Paulines freches Mundwerk nutzte einfach die Tatsache aus, dass Herr Krug ihr nicht über dasselbe fuhr, indem er ihr eine fühlbare Strafe zukommen ließ. Dementsprechend entspannt saß das Mädel nun in Pauls Deutschunterricht.
Pauline dachte längst nicht mehr an ihre Meinungsverschiedenheit mit dem Lateinlehrer. Sie bekam einen gehörigen Schreck, als Herr Berger sie darauf ansprach. Pauline hörte mit roten Ohren, was der Klassenlehrer ihr vorwarf. Manch eine ihrer Mitschülerinnen nickte bekräftigend, als Paul loslegte:
„Pauline, ich habe gehört, dass du dich daneben benommen hast! Ich finde es ein starkes Stück, das du Herrn Krug solche unverschämten Antworten gibst. Ich bin dein Klassenlehrer und ich erlaube nicht, dass du so mit einem Kollegen umgehst. Du wirst eine Strafe bekommen, Pauline. Mir scheint, ich hätte dich schon eher übers Knie legen sollen! Aber dafür ist es ja zum Glück nie zu spät. Komm jetzt nach vorne! Ihr steht kurz vor dem Abitur, und wir haben Wichtigeres zu tun, als uns mit verzogenen, kleinen Mädchen auseinander zu setzen!“ Pauline schämte sich vor ihren Klassenkameraden. Sie erinnerte sich gut daran, wie sie vor den Mädchen geprahlt hatte, noch niemals was hintendrauf gekriegt zu haben. Pauline wurde schmerzlich bewusst, dass sich diese Behauptung nicht mehr lange aufrecht halten ließ. Sie ärgerte sich über ihre vorlaute, große Klappe!
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