„Oh, das tut mir leid!“, sagte Ria und streichelte Uli impulsiv über die Wange.
Scheinbar war das für ihn ein Auslöser, denn er zog sie erneut an sich und küsste sie. Das kam für Ria so unerwartet, dass sie sich willenlos in seine Arme legte und seinen Kuss erwiderte.
Es war das erste Mal, dass sie so von Uli geküsst wurde. Damals, vor über sechs Jahren war höchstens Händchen halten angesagt. Noch nicht Mal ein Küsschen auf die Wange hatte es gegeben. Und nun küsste er sie, dass ihr die Knie weich wurden. Das war nicht der gleiche Uli, den sie verlassen hatte, weil er ein Langweiler war. Dieser Uli brachte ihr Herz in Wallung und sie schmiegte sich in seine Arme, die sich so gut anfühlten.
Der Kuss wurde intensiver und Ria spürte seine Hände, die ruhelos über ihren Rücken strichen. Auch sie hatte eine Hand in seinen Nacken gelegt und kraulte in seinen langen Haaren.
Vorsichtig löste sich Uli von ihr und sagte mit belegter Stimme: „Das wollte ich schon immer, ich habe mich nur nicht getraut. Du warst für mich so unerreichbar, ich habe immer gedacht, dass ich dich verliere, wenn ich dich ungefragt küssen würde und als du mich verlassen hast, brach für mich eine Welt zusammen. Ich habe dich doch geliebt!“
Ria schaute ihn lächelnd an: „Und ich habe dich verlassen, weil du es nicht gemacht hast! Du warst so ein Langweiler, ich kenne dich gar nicht wieder! Außerdem habe ich dich doch auch geliebt!“
Überrascht schaute er sie an: „Das habe ich nicht gewusst, warum hast du denn nichts gesagt?“
„Vielleicht, damit du selbst erkennst, dass du mutiger werden musst!“, erwiderte Ria und redete weiter:
„Ich habe damit doch recht gehabt! Ich erkenne dich ja gar nicht wieder! Du bist selbstsicherer und ein richtiger Mann geworden! Nicht mehr so ein schüchterner, blasser Kerl, der sich nicht traute, zu seinen Gefühlen zu stehen! Was hat dich so verändert?“
„Ich denke der Tod meines Vaters ließ mir keine Wahl.
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