Sina war bei Herrn Roth bestens aufgehoben, da er sich mit erziehungsbedürftigen Mädchen recht gut auskannte. Mia war völlig beruhigt. Sie wusste ja, dass Albrecht gut auf Sina achten würde. Sinas ausgehauener Popo hätte sie nur in ihrer Wahl bestätigt.
Nach einer Woche präsentierte sich Sinas Hintern in der gewohnten Verfassung. Die beißenden Striemen waren verschwunden, und auch die Tomatenfarbe war dem üblichen, cremefarbenen Ton ihrer Haut gewichen. Herr Roth machte mit Sina einen Sonntagsspaziergang. Das Mädel freute sich darauf, da sie die ganze Woche im Laden gearbeitet hatte. Sina schlüpfte in ein luftiges Sommerkleid, das ihr Mia geschenkt hatte. Sie trug fast nur noch Kleider, was sie selbst verwunderte. Früher lief Sina fast ausschließlich in zerfetzten Jeans durch die Gegend, wenn sie nicht auf einen Kunstledermini zurück griff. Okay, manchmal schlüpfte sie auch in ausgebeulte Jogginghosen, doch auch die waren nun passee. Sina verbannte auch ihre Baseball Kappe in den Schrank, band sich stattdessen einen Pferdeschwanz. Sie zog ihren kupferfarbenen Seitenscheitel nach, den Mia ihr damals verpasst hatte. Sina steckte sich eine Spange ins Haar, was sie früher nie getan hätte. Sie gefiel sich so, weil sie es schön fand, dass ihr dieses Accessoire ein sehr mädchenhaftes Aussehen gab. Sina zog ihre Turnschuhe an, rannte dann schnell die Treppe hinunter. Herr Roth wartete schon auf sie. Die beiden spazierten Hand in Hand an der Promenade des kleinen Flusses entlang. Manche Leute wunderten sich, als sie Herrn Roth erkannten. War dieses hübsche Mädel gar seine Enkelin?
Nach einer Weile spürte Albrecht seine Beine. Er sagte zu Sina, dass er sich auf der Bank ausruhen wollte. Sina erklärte ihm lachend, sie würde sich dann so lange ans Ufer setzen und ihre Beine ins Wasser strecken. Herr Roth grinste, gab ihr aber eine kleine Warnung mit auf den Weg. Sina horchte:
„Mach bloß keinen Blödsinn, Sinchen! Ich leg dich auch hier übers Knie, wenn es nötig sein sollte. Benimm dich also wie ein liebes, braves Mädchen, und bring dich nicht selbst in Schwierigkeiten…!“
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