Auch im Sommer bietet das Montafon einiges an Möglichkeiten. Deswegen zieht es mich zum Bergwandern in diese wundervolle Gegend. Als kleines Mädchen fuhren meine Eltern oft nach Vorarlberg, wo wir uns in einem kleinen Bergdorf namens Laterns einmieteten. Dorthin möchte ich nun wieder, nachdem ich im Winter in Schruns Skifahren war. Laterns ist nicht weit entfernt und es wundert mich nicht, als ich einen Bekannten treffe. „Jo mei, wenn das nicht die Sarah ist!“, ruft mir ein braungebrannter Einheimischer entgegen. Ich erkenne ihn gleich, den Herrn Berghammer. „Hallo Peter! Sag bloß, dass du hier zuhause bist!“ Er grinst auf seine unnachahmliche Weise. „Freilich! Ich bin in Laterns geboren. Wo bist denn untergekommen?“ Ich erzähle ihm, dass ich in einem Ferienhaus wohne. Der Berghammer kennt es natürlich. Er schaut mich verträumt an. Scheinbar gefällt ihm mein luftiges Kleidchen, das ich mir für den Urlaub gekauft habe. „Du bist so ein schönes Madel, Sarah! Weißt noch, wie du dir auf dem Berg droben den Popo verbrennt hast?“ Ich werde rot, worüber ich mich ärgere. Klar, erinnere ich mich! „Heißer Po im kalten Schnee, Peter! Wie könnte ich das denn vergessen?“ Er lacht schallend, ehe er anmerkt: „Na, das kann dir ja heuer nicht passieren. Wir haben ja 25 Grad und von Schnee keine Spur!“ Er steckt mich an, bis ich auch lospruste. Der Peter ist schon ein besonderer Typ! Eigentlich mag ich solche Aufschneider nicht, aber Peter hat was.
Wir verabreden uns für den nächsten Tag. Der Bergfex bietet auch Führungen an, zu der er mich nun einlädt. Peter will mir persönlich die “Üble Schlucht“ zeigen, einen historischen Verbindungsweg zwischen Laternser und Rheintal. Ich war als Kind schon einmal hier, weswegen mir eine Auffrischung sehr gelegen kommt. Die 500 Meter lange Schlucht kann nur in den Frühlings- und Sommermonaten gefahrlos begangen werden.
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