Die Eintönigkeit der Autobahn ermüdete ihn. Er blickte auf den Tacho. Die Uhr zeigte Viertel vor zwölf. Seit fast vier Stunden war er nun schon unterwegs. Eigentlich Zeit, was zu essen, dachte er.
Bevor er heute Morgen um acht das Haus verließ, hatte er nur zwei Tassen Kaffee getrunken. In aller Eile. Zu mehr war keine Zeit. Den Termin für das Vorstellungsgespräch am Abend in München durfte er keinesfalls verpassen. Dann wäre der ganze Aufwand umsonst gewesen. Umsonst der Briefwechsel. Umsonst das Telefonat vorgestern, bei dem er erfahren hatte, daß sie Interesse an ihm hatten. Umsonst die Annonce in der FAZ, zu der er sich eigentlich nur durchgerungen hatte, weil er keine Lust mehr hatte. Er wollte sich nicht mehr zum Narren machen lassen. Immer nur der Zweite zu sein, hatte ihn mürbe gemacht. Es war genug. Das hier war seine Chance. Er war jetzt am Zug und er war sich ziemlich sicher, daß er diesmal das Spiel gewinnen würde. In Gedanken stellte er sich vor, welche Augen sie in der Firma machen würden. Wenn er zu Wolfrath ins Büro gehen und mit einem Lächeln das Kündigungsschreiben auf seinen ebenholzschwarzen Schreibtisch legen würde. Schach matt, Wolfrath! Nein, er durfte auf keinen Fall zu spät kommen! Allein schon deswegen.
Es begann zu regnen. Er schaltete die Scheibenwischer an.. Ihr quietschendes Hin und Her nervte ihn, so daß er das Radio lauter drehte. Joe Cocker sang gerade Tears to heaven.
„...HR 3 Verkehrsservice. Achtung Autofahrer! Auf der A7 Kassel, Richtung Würzburg kommt es zwischen der Anschlußstelle Homberg und Hersfeld /West aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls zu Behinderungen. Die Autobahn ist in diesem Streckenabschnitt total gesperrt.. Umleitung wird empfohlen über ......“
Verdammt, dachte er. Bis jetzt lief alles glatt. Bestimmt wieder irgend so ein Verrückter. Einer dieser Lichthupenmatadore. Kleben einem auf dem Kofferraum und könnens nicht erwarten bis man ihnen Platz macht. Aus lauter Angst. Ja, sie rechnen mit der Angst ihrer Opfer. Sie spielen mit ihr. Und wehe dem, der keine hat! Der nicht klein beigibt. Der sich an die Regeln hält.. Auf den wartet eine gnadenlose Treibjagd. Überholen, ausbremsen, vorbeilassen, überholen...usw. Verbalangriffe der übelsten Sorte. Stumm, unhörbar aus dem gleich auf liegendem Cockpit des Jägers. Begleitet von unmißverständlichen Gesten, damit man zumindest sieht, was man nicht hört. Und plötzlich Stau. Wie aus dem Nichts. Rote Bremslichter direkt vor einem. Das Schreien der Bremsen. Die Welt dreht sich. Aus vorwärts wird rückwärts, aus hinten vorne. Ein Knall, schon wie aus weiter Ferne. Dann nichts mehr.
Es war noch genügend Zeit. Warum jetzt schon in Panik geraten? Vielleicht war es auch ein Wink, endlich eine Pause einzulegen. Er spürte, wie die Müdigkeit, die ihn schon seit dem Aufstehen begleitet hatte, nun immer stärker wurde. Zu wenig Schlaf für so eine Fahrt, dachte er. Es wäre wirklich besser gewesen, die Einladung gestern Abend nicht angenommen zu haben. Es war bereits ein Uhr bis er im Bett lag. Und es hatte gedauert, bis er eingeschlafen war.
Autobahnraststätte 500m las er auf dem großen blauen Schild. Kaffee und was zu Essen. Sein Magen knurrte. Jetzt war die Gelegenheit. Wer weiß, wann es wieder eine gab. Es ging so oder so im Moment nichts mehr. Der Unfall. Er hatte sich entschieden. Noch 300m. Er setzte den Blinker und wechselte auf die Ausfahrtsspur. Es braucht eine Weile, bis er einen Parkplatz gefunden hatte. Auch andere schienen seine Meinung zu teilen und legten lieber eine Rast ein, anstatt sich einem Stau auszusetzen. In einer halben, dreiviertel Stunde sah es bestimmt besser aus. Er stieg aus und streckte sich erst einmal. Das Kreuz schmerzte ihn und erinnerte ihn daran, daß seine besten Jahre hinter ihm lagen. Der Vierzigste schlich unaufhaltsam näher. Sein Jackett ließ er im Wagen zurück. Der Regen hatte eine Pause eingelegt. Von Westen her trug der Wind ein schwülwarmes Gemisch aus frischer Luft und Benzindunst über den Asphalt. Er überquerte den großen Parkplatz und ging auf das graue Gebäude der Raststätte zu. Mit seinem überdimensionalen, in den Himmel ragenden Schrägdach erinnerte es ihn an den Bug eines sinkenden Schiffes. Auf der Treppe zum Eingang kam ihm, fröhlich plappernd eine Reisegesellschaft entgegen. Er ließ sie vorbei bevor er einer Familie folgend das Restaurant betrat. Er schaute sich um. Fast alle Tische waren belegt. Über dem Saal hing eine Glocke aus Zigarettenrauch. Lautes Stimmengewirr und das Klappern von Geschirr bildeten die entsprechende Geräuschkulisse. Sein Blick fiel auf den Aushang über der Selbstbedienungstheke:
Schnitzel mit Salat, Schnitzel mit Beilage, Frankfurter mit Kartoffelsalat, Gulasch mit Kartoffeln usw...
Wieder mal das übliche. Kein Wunder, dachte er, wenn man im Ausland nicht weiß, wie gut die deutsche Küche sein kann. Er schaute sich um. Etwas weiter hinten war ein Bereich mit wenigen freien Tischen. Hasselberg-Stuben / Keine Selbstbedienung, stand auf einem Schild, das über einer Schranke hing. Wohl eine Art VIP-Lounge, für den, dem es auf ein paar Mark mehr nicht ankam Er entschloß sich lieber ein wenig draufzulegen, als sich in die Schlange zu stellen. Er hatte Glück und erwischte einen Tisch direkt am Fenster, mit Blick auf den angrenzenden Wald. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis die Bedienung endlich kam. Er bereute es, nicht gleich pinkeln gegangen zu sein und bestellte zunächst nur ein kleines Bier. Dem Hinweis des Kellners folgend, suchte er dann den Weg zur Toilette. Als er wenige Minuten später zurückkehrte, stand das leidlich gefüllte Glas schon auf seinem Platz. Er trank einen Schluck und studierte die Speisekarte. Die Auswahl war etwas üppiger. Die Preise auch. Nachdem er seine Bestellung, ein Kalbssteak Homberger Art ( ?... ), aufgegeben hatte, wollte er sich eine Zigarette anzünden. Er fand aber nur das Feuerzeug. Die Schachtel befand sich in seinem Jackett im Auto. Mist, dachte er. Als er sich nach einem Automaten umsah, fiel sein Blick auf ein Schild. Nichtraucherbereich. Natürlich, warum war ihm das nicht gleich aufgefallen war. Freie Tische, keine Aschenbecher, keine Dunstglocke. Er würde es aushalten und doch bemerkte er, wie gerade jetzt der Drang nach einer Zigarette stärker wurde. Hoffentlich kommt das Essen schnell, schoß es ihm durch den Kopf. Den Kaffee kann ich später ja auch drüben trinken. Zum Kaffee danach gehört nun einmal eine Zigarette.
Das Steak war besser als erwartet. Er ließ es sich schmecken und dachte nebenbei an Cornelia. Viertel vor Eins. Jetzt holte sie gerade die Kinder von der Schule ab. Peter hatte seine Mathe-Ex schon hinter sich. Hoffentlich kam er diesmal über ne Vier hinaus. Sonst müßte er wahrscheinlich die Sechste wiederholen. Sirah war eindeutig die Begabtere. Sie brauchte nicht zu büffeln. Ihr fiel alles in den Schoß. Mit ihren zehn Jahren hatte sie die meisten in ihrer Klasse schon weit überflügelt. Vielleicht gingen sie ja heut bei Paulsen was essen. Und hinterher ins Kino. Peter drängelte schon die ganze letzte Woche. Irgend so ein Disney-Streifen.
Am Freitag, wenn Papa nicht da ist, können wir ja was unternehmen, hatte ihnen Cornelia versprochen. Und dabei hatte sie ihn angelächelt, als ob sie sagen wollte: tja, da staunst du. Sie war sehr eingespannt in ihrem Beruf. Als freie Journalistin war sie viel unterwegs, manchmal auch an den Wochenenden. Diesmal hatte sie sich extra frei genommen.
Er liebte sie noch immer, wenn auch die Liebe eine andere Farbe angenommen hatte wie zu Beginn. Eher mattgolden als rosarot. Er mußte lächeln. Der Vergleich hinkte etwas. Aber trotz allem, ihre Beziehung war einfach anders geworden mit den Jahren. Reicher an Erfahrungen, auch bitteren. Doch sie hatten auch diese Zeiten überstanden. Gemeinsam. Daß dabei jedem ein paar Kratzer und Schrammen zurückblieben war nicht zu vermeiden. Nicht nach zwölf Jahren intensiv durchlebter Ehe.
Er zahlte. Hinterher erschrak er über den hohen Betrag. Fast vierzig Mark für ein einfaches Essen und zwei kleine Bier. Nachdem er den nobleren Teil des Restaurants verlassen hatte, zog er sich als erstes eine Schachtel Camel aus dem Automat und besorgte sich ein Kännchen Kaffee. Inzwischen war es auch im restlichen Teil des Lokals nicht mehr so voll und er fand Platz an einem kleinen Tisch, nahe dem Ausgang. Mit nervösen Händen öffnete er die Schachtel und steckte sich eine Zigarette an. Nach dem ersten tiefen Zug stieg eine zufriedene Erleichterung in seinem Innern hoch. Er schenkte sich einen Kaffee ein. Mit Sahne und zwei Stückchen Zucker. Er mochte ihn nicht so bitter. Als er die Tasse ansetzte und über ihren Rand spähte, merkte er, daß er beobachtet wurde.
Die junge Frau lächelte ihn kurz an, bevor sie ihren Blick wieder von ihm abwandte. Sie war allein. Nur ihr dunkelblauer Rucksack leistete ihr Gesellschaft. Er betrachtete sie eine Weile. Sie war hübsch. Sehr hübsch sogar. Ihr dunkelbraunes Haar war gescheitelt und auf der einen Seite länger. Das Gesicht wirkte eher schmal, was sicher auch von ihrer Frisur herrührte. Sie hatte ein schön geformtes Kinn. Nicht zu spitz und nicht zu rund. Ihre Augen konnte er nicht sehen. Er glaubte, daß sie braun waren. Wie ihr Haar. Doch er war sich nicht ganz sicher. Der kurze Blickkontakt eben hatte nicht ausgereicht, um es mit Bestimmtheit feststellen zu können.
Ihr Blick wanderte hinaus auf den Parkplatz. Zwischendurch zog sie an ihrer Zigarette. Dabei spitzte sie ihren Mund etwas und er fand etwas Sinnliches an der Art wie ihre vollen Lippen sie umschlossen und gleich darauf den Rauch nach oben entließen. Er hatte nicht sehr lange die Gelegenheit ihr zuzuschauen. Nachdem sie ihre Zigarette ausgedrückt und den letzten Schluck Kaffee getrunken hatte, stand sie auf und griff nach ihrer Jacke. Ihm fiel auf, daß sie eine wirklich gute Figur hatte. Dann schulterte sie ihren Rucksack und verließ das Restaurant. Am Ausgang drehte sie sich kurz nochmals um. Er meinte kurz, sie hätte ihm nochmals zugelächelt. Wahrscheinlich aber bildete er es sich nur ein. Was sollte so ein junges Ding wohl interessant an ihm finden? Er fragte sich, wie alt sie wohl sein mochte. Dreiundzwanzig, Vierundzwanzig? Egal, dachte er, was solls! Aber hübsch war sie. Ohne Zweifel. Hübsch aber zu jung.
Er schaute auf die Uhr. Beinah Zwei. Sein Vorstellungsgespräch kam ihm wieder in den Sinn. Wenn er es pünktlich bis Sieben schaffen wollte, müßte er sich jetzt langsam auf den Weg machen. Hoffentlich war die Unfallstelle die vor ihm lag inzwischen geräumt. Die Nachrichten, fiel ihm ein. Wenn er sich beeilte, konnte er es gerade noch rechtzeitig zum Auto schaffen um die neuesten Verkehrsmeldungen zu erfahren. Gott sei Dank muß ich nicht erst noch auf den Kellner warten, dachte er und stand auf. Im Laufschritt spurtete er zu seinem Wagen und kam gerade noch rechtzeitig.
,...ist die Unfallstelle ist inzwischen geräumt und die A7 ist für den Verkehr wieder freigegeben. Mit Rückstaus muß aber gerechnet werden. Wir wünschen weiterhin gute Fahrt. Fahren sie vorsichtig!. Piiiep. Und hier ist in der zweiten Stunde wieder ihr Frank.....´.
Na also, wer sagt´s denn, dachte er und startete den Motor. Es brauchte kurz, bis er die Orientierung wieder hatte und den Weg zur Ausfahrt fand. Vor ihm war ein Sattelschlepper aus Polen, der ihn zwang, langsam zu fahren. Vielleicht hätte er sie sonst gar nicht gesehen. Da stand sie. Direkt neben dem Richtungsweiser nach Würzburg. Er erkannte sie an ihrem blauen Rucksack. Sie hielt ein kleines weißes Schild in der Hand auf dem in schwarzer Schrift nur ein Buchstabe stand: M. M wie München! Ein Film lief in ihm ab. In Sekundenschnelle. Noch einmal saß er an dem kleinen Tisch. Ihr genau gegenüber. Sah ihr Gesicht, ihre Haare. Sah ihre Lippen, wie sie an der Zigarette sogen. Ihr kurzes Lächeln. Sollte er sie mitnehmen? Er zögerte. Für einen Moment wollte wieder er Gas geben. Aber es ging nicht. Der Lastwagen. Sein plötzlicher Reflex war schneller als seine Gedanken ihm hätten folgen können. Er hielt an. Sie schien es bemerkt zu haben und lief direkt auf seinen Wagen zu. Sie öffnete die Beifahrertür.
„Richtung München?“
„Ja, steigen sie ein. Ich kann sie gern ein Stück mitnehmen.“
Wieso er nicht gleich sagte, daß er bis nach München fuhr, wußte er nicht. Wahrscheinlich wollte er sich nur die Option freihalten, sie wieder los werden zu können, falls sie ihm auf die Nerven ging. Es kam nicht oft vor, daß er irgendwelche Fremde vom Straßenrand auflas. Und immerhin lagen noch vier, vielleicht auch fünf Stunden Fahrt vor ihm.
Er bot ihr an, den Rucksack im Kofferraum unterzubringen. Da es ihr aber lieber war, ihn bei sich zu behalten, half er ihr, ihn auf den Rücksitz zu hieven. Was um Gottes Willen hatte sie da alles drin, fragte er sich, nachdem das schwere Gepäckstück verstaut hatte. Sie saß bereits auf dem Beifahrersitz als er wieder einstieg. Sie zog ihre Jacke aus und warf sie nach hinten auf ihren Rucksack. Der Duft ihres Eau de Toilette wehte ihn an. Angenehm frisch und etwas herb. Er legte den Gang ein. Im Rückspiegel sah er einen Campingbus sich nähern. Er ließ ihn vorbei. Dann gab er Gas und fuhr los.
„Danke fürs Mitnehmen!“, sagte sie. „Ich heiß übrigens Gitta.“
Ihre Stimme klang hell. Sie hatte etwas offenes, jugendliches. Er überlegte, ob er mit seiner Schätzung richtig lag. Womöglich war sie viel jünger, als es den Anschein hatte.
„Ich bin Harald. Wo soll´s den hingehen?“
Blöde Frage, dachte er, es stand ja auf dem Schild.
„Nach München zurück. Das Semester fängt bald wieder an und ich hab noch nichts dafür getan.“
Studentin also, stellte er fest. Welches Fach sie wohl belegt hatte? Sprachen, Wissenschaft ...?
„Und wohin mußt du?“, unterbrach sie seinen Gedanken.
Er erschrak im ersten Moment, als sie ihn duzte. Er war es nicht gewohnt, außerhalb seines engeren Bekanntenkreises auf das förmliche Sie zu verzichten. Gleichzeitig erinnerte er sich aber an seine eigene Studienzeit. Damals war es auch für ihn noch selbstverständlich, keine allzu großen Unterschiede diesbezüglich zu machen. Damals, mit dreiundzwanzig.
„Auch nach München.“
Oder bin ich vielleicht doch noch nicht so alt, setzte er seinen Gedanken fort. So alt, daß man um das Sie nicht mehr herumkommt?
„Wenn du willst, kannst du gerne bis dahin mitfahren. Außerdem...“, er stockte kurz, das Du kam ihm doch noch etwas schwer über die Lippen, „...ich war noch nie in München. Ein bißchen Hilfe könnt da bestimmt nicht schaden.“
Eigentlich wollte er sagen, daß er sich freute, daß sie hier war.
„Danke, sehr gerne. Ich bezweifle aber, daß ich `ne große Unterstützung bin. Mein Orientierungssinn ist nicht der gerade beste. Aber ich werd sehn was ich tun kann. Ein bißchen kenne ich mich schon aus.“
Draußen fing es wieder an zu regnen. Scheiß Wetter! Er fragte sich, ob der Sommer schon jetzt zu Ende ging. Dabei war es erst Ende August. Kurz danach fing der Stau an. Als sie im Schrittempo an der Unfallstelle vorbeikamen bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. Am Straßenrand lagen die Wracks mehrerer, ineinander verkeilter Autos. Einer davon war vermutlich ebenfalls ein BMW. Wie sein eigener. Gleiche Farbe, vielleicht sogar der gleiche Typ. Doch das war nicht mehr zu erkennen. Weiter vorne hing ein Kleinlaster bedrohlich schräg in der Böschung. Verbogene Leitplanken, mit Wucht aus ihrer Verankerung gerissen. Trümmerteile, Glassplitter. Inzwischen schon von der Fahrbahn geräumt. Und immer wieder das vielfache Blitzen von Blaulicht. Ihm lief ein Schaudern den Rücken hinab.
„Scheiße!“, war das einzige, was er herausbrachte.
„Ja“, sagte sie.
Für eine ganze Weile verstummte ihre Unterhaltung.
„Hast du eigentlich keine Angst davor allein zu trampen? So als Frau, meine ich“, unterbrach er endlich die Stille.
„Nein“, sagte sie spontan. Wenn man Angst hat, kann man es gleich sein lassen. Außerdem sehe ich mir die Typen genau an, bevor einsteige. Wenn ich kein gutes Gefühl habe, lehne ich einfach ab und versuch´s mit dem nächsten der anhält.“
„Demnach warst du dir in meinem Fall sicher? Warum?“
„Weiß nicht. Intuition. Ich meine, so was gibt’s doch, so ein spontanes Gefühl für das, was jemand ausstrahlt. Du hattest was vertrauenswürdiges, was sympathisches an dir. Hab dich nämlich schon vorher im Rasthof beobachtet. Beim Essen. Und nachher als du rüberkamst und deinen Kaffee getrunken hast. Du hast sogar mal kurz zu mir rübergeschaut. Stimmt´s ?“
Auch er bestätigte, sie gleich wiedererkannt zu haben. Hatte sie gerade was von Sympathie gesagt?
„Außerdem trägst du einen Ehering.“
„Das allein ist keine Garantie“, warf er ein. „Ich meine, es gibt auch weiß Gott da schwarze Schafe.“
„Gehörst du dazu?“ Sie lächelte.
In ihrer Frage schwang etwas ironisches mit, das ihn verunsicherte. Was sollte er ihr antworten? Konnte er denn wirklich das Gegenteil von sich behaupten? War er denn ein guter Ehemann?
„Da fragst du mal lieber Cornelia.“ Es fiel ihm nichts besseres ein.
„Heißt sie so? Deine Frau?“
Er wußte nicht warum er ihr das alles erzählte. Warum er sein Leben vor ihr ausbreitete. Das konnte sie doch gar nicht interessieren. Der etablierte Alltag eines beinahe vierzigjährigen, längst schon in seinen Bahnen festgefahrenen Industriekaufmanns. Einigermaßen erfolgreich, glücklich verheiratet, zwei Kinder, Punkt. Oder doch? Jedenfalls hörte sie ihm aufmerksam zu. Als ihm nichts mehr einfiel begann sie zu erzählen. Er erfuhr, daß sie Architektur studierte. Vorletztes Semester. Daß sie sechsundzwanzig Jahre alt war, alleinstehend und seit ihrer Geburt in München lebte. Ihre Eltern stammten jedoch aus Hannover. Ein Grund, wie sie meinte, warum jeder stutzte wenn sie manchmal behauptete, eine waschechte Münchnerin zu sein. Bis dahin war es ihm gar nicht aufgefallen, daß sie keinerlei Dialekt sprach. Er wollte wissen, was sie nach dem Studium vorhatte. Ihr schwebte vor, erst mal verschiedene Praktika zu machen. Am liebsten im Ausland. Spanien oder USA.
Es war kurz nach halb Vier, als sie Würzburg erreichten. Sie war eingenickt. Er folgte dem Wegweiser, der ihn auf die Autobahn Richtung Nürnberg führte. Um Sechs, schätze er, könnten sie in München sein. Dann würden sich ihre Wege wieder trennen. Schade eigentlich. Es tat ihm gut mit ihr zu reden. Ihre jugendliche Art wirkte ansteckend. Sie weckte eine längst schon verloren geglaubte Seite in ihm. Eine Unbeschwertheit, eine Leichtigkeit, wie er sie schon lange nicht mehr verspürt hatte. Für Momente vergaß er den Anlaß, der ihn hier sitzen ließ. Hier, in seinem Wagen. Auf der Autobahn, Richtung München. Hätte er nicht diese Rast eingelegt, sie wären sich nie begegnet. Schicksal, dachte er? Für einen Moment vergaß er auch Cornelia, vergaß, daß er zwei Kinder hatte.
Ihr Lachen! Ihr wunderbares Lachen! Und ihre Stimme! Sie klang so frei, so unbeschwert, so jung. Einmal fing sie sogar an zu singen, als im Radio irgend so ein Song lief, den sie kannte. Sie sang mit und am liebsten hätte er mit eingestimmt, doch er wollte den guten Eindruck, den er bis jetzt auf sie zu machen glaubte nicht unnötig aufs Spiel setzen.
Er erwischte sich bei dem Gedanken, wie er das Ganze noch hinauszögern könnte. Verstohlen wanderten seine Blicke zur Beifahrerseite. Sie schlummerte tief und friedlich. Eingesunken lag sie auf dem Sitz, ein Knie auf die Ablage gestützt. Ihr Kopf hing schräg auf der angewinkelten Armbeuge. Der Mund war leicht geöffnet und ließ die vollen, sanft geschwungenen Lippen erst richtig zur Geltung kommen. In regelmäßigem Rhythmus hob und senkte sich ihre Bauchdecke. Ihr weißes T-Shirt war ein wenig hoch gerutscht und gab den Blick auf ihren Bauchnabel frei. Ihre schönen, runden Brüste zeichneten sich unter dem dünnen Stoff ab. Er beobachtete, wie sie bei jeder Erschütterung leicht auf und ab wippten. Das Fenster war einen Spalt weit geöffnet ließ den Fahrtwind herein. Er verfing sich in ihren dunklen Haaren und spielte darin. Er streckte seine Hand danach aus, wollte sie berühren doch er widerstand der Versuchung. Er zwang sich, auf den Verkehr zu achten. Seine Gedanken kreisten aber um etwas anderes.
Es war beinahe zu spät, als er die roten Bremslichter seines Vordermannes bemerkte. Bedrohlich schnell rückten sie näher und wahrscheinlich war es nur einem schnellen Ausweichmanöver zu verdanken, daß er nicht auffuhr. Ein Glück, daß nicht zur selben Zeit ein anderes Auto auf gleicher Höhe die Überholspur passierte. Sein Puls raste. Verdammt, wo war er bloß mit seinen Gedanken. Er blickte zur Seite. Sie schlief noch immer und schien von alledem nicht viel mitbekommen zu haben. Nur ihre Beine waren durch den plötzlichen Schlenker zur Mitte gerutscht. Er tastete nach dem Schaltknüppel und legte wieder den fünften Gang ein. Er streifte dabei ihr linkes Knie und bemerkte plötzlich, daß ihre Hand nur um Zentimeter von der seinen entfernt war. Ein seltsames Gefühl befiel ihn. Der Reiz des Verbotenen. Wie von alleine streckte er seine Finger nach ihrer Hand aus. Er berührte sie. Vorsichtig und beinahe unmerklich strich er an ihren Fingern entlang.
Es kam völlig unerwartet. Plötzlich nahm sie seine Hand. Er spürte wie sein Puls schlagartig in die Höhe schoß. Ihm wurde heiß. Er wagte es nicht den Kopf nach ihr um zu drehen. Was geschieht da?, dachte er. Trotzdem leistete er keinen Widerstand, als sie seine Hand zu sich herüber zog. Er erwiderte sogar den Druck ihrer warmen, weichen Handfläche.
„Gitta, ich....!“ Er versuchte etwas zu sagen, doch es gelang ihm nicht.
„Komm, laß uns einen Kaffee trinken gehen“, schlug sie vor. „Da vorne kommt eine Raststätte.“
Sie ließ seine Hand wieder los und streckte sich. Als er zu ihr rüber schaute, lächelte sie ihn einfach nur an. Unschuldig, als wäre nichts geschehen. Aber, fragte er sich, war überhaupt was geschehen? Er ging auf ihren Vorschlag ein.
„Ja. Das wär ganz gut. Ich könnte jetzt auch einen vertragen.“ Er setzte den Blinker.
Keiner von beiden sprach auch nur andeutungsweise über das, was gerade vorgefallen war. Sie tranken ihren Kaffee, rauchten eine Zigarette und noch eine zweite. Es schien so, als ob sie dem Ganzen keinerlei besondere Bedeutung zumaß. Bald schien der Händedruck nichts weiter gewesen zu sein, als ein Traum, ein heimlicher Wunsch. Und doch. Er spürte, daß sich irgend etwas verändert hatte. In ihm verändert hatte. Etwas entscheidendes. Noch gab es ein zurück. Oder war es dafür schon längst zu spät? Verdammt, warum war er gerade ihr begegnet. Warum schaute sie ihn gerade jetzt so an? Dieser Blick. Was ging hinter ihren wundervollen Augen vor sich?
Die dunklen Wolken am Himmel verdichteten sich bedrohlich. Sicher würde es jeden Moment anfangen zu regnen. Sie mußten sich beeilen um rechtzeitig zum Auto zurück zu kommen. Er zahlte die beiden Kaffees. Sie brachen auf. Am Treppenabgang zu den Toiletten blieb sie stehen Sie sagte, sie wolle noch pinkeln. Er wartete. Nach kurzer Zeit spürte auch er seine Blase und folgte ihr nach. Er beeilte sich, um sie nicht zu verpassen, aber sie war trotzdem schneller. Als er wieder hoch kam, sah er sie am Fenster stehen. Gedankenversunken schaute sie hinaus.
Es goß in Strömen.
„Schöner Mist!“, sagte er. „Wir werden naß sein, auch wenn wir rennen.“
„Egal“, lachte sie. „Los, komm!“
Er hatte keine Zeit mehr zu reagieren. Sie nahm in einfach bei der Hand und zog ihn hinaus ins Freie.
„Halt!“, rief er ihr noch zu. „Nimm wenigstens mein Jackett!“ Doch sie hörte nicht auf ihn. Seine Hand fest im Griff, rannte sie einfach los. Es gab keine andere Wahl. Zu zweit spurteten sie quer über den Parkplatz. Vorbei an unzähligen Autos. Sie lachte vor Glück. Komm doch! Los lauf!, rief sie immer wieder. Inzwischen spürte er schon nicht mehr die einzelnen Tropfen. Die Haare waren bereits naß und das Wasser suchte sich jetzt einen Weg hinunter in seinen Nacken. An seinem Auto angelangt, kramte er in seiner Jackentasche verzweifelt nach dem Schlüssel. Mach auf, mach auf, mach auf!, rief sie immer wieder. Und lachte. Oh, dieses Lachen, dieses unbeschreibliche Lachen!
In seiner Jeans wurde er fündig. Er schloß auf. Noch ganz außer Atem ließen sie sich in die Sitze fallen. Sie lachten, lachten so ausgelassen wie zwei Kinder. Der Regenfilm, der unablässig die Scheiben herabfloß, ließ die Welt um sie herum unwirklich erscheinen. Er hörte ihren Atem, der sich langsam zu beruhigen schien. Sie drehte den Kopf, wendete sich ihm zu. Er blickte sie an. Das nasse, dunkle Haar klebte ihr am Hals. Von ihrer Nasenspitze tropfte noch der Regen ab. Es störte sie nicht, als sein Blick ihre Brust streifte. Dabei schien sie sich durchaus der Tatsache bewußt zu sein, daß ihr völlig durchnäßtes T-Shirt nichts mehr zu verbergen imstande war. Zwar trug sie noch einen BH, aber auch sein dünner Stoff bot kaum mehr Schutz. Als er ihr wieder in die Augen blickte, lächelte sie ihn an. Es war ein anderes Lächeln. Eines, daß er nicht so recht einordnen konnte, das ihn aber wohlig erschauern ließ.
„Du wirst dich erkälten“, sagte er, nur um von dem abzulenken, was gerade in ihm vorging .
„Ja, du hast recht. Ich sollte mir wohl was Trockenes anziehen.“
Sie wandte sich um und griff nach hinten zu ihrem Rucksack. Es dauerte nicht lange und sie hatte ein neues T-Shirt heraus gekramt. Dann wandte sie ihm den Rücken zu. Ohne auf seine Gegenwart Rücksicht zunehmen, streifte sie das nasse Teil vom Oberkörper und zog es über ihren Kopf. Dann öffnete sie den ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen BH und legte ihn dazu. Als sie sich zum Rücksitz drehte konnte er für einen Moment ihre Brüste sehen. Ihr üppiger Busen war fest und prall. Die Knospen ihrer Brustwarzen waren steif. Der Anblick erregte ihn. Doch so plötzlich die Gelegenheit kam, so schnell war sie auch schon wieder vorüber. Sie hatte sich bereits wieder angezogen. Er wußte nicht ob ihm die Röte ins Gesicht stand. Jedenfalls schien sie seine Gedanken zu erahnen.
„Na, ich hab dich doch nicht etwa verwirrt?“, sagte sie nicht ohne ein wenig Stolz hinter ihrer Frage verbergen zu können.
„Na ja“, druckste er herum, „ein wenig schon. Jedenfalls ist´s nicht leicht weg zu schauen. Du bist wirklich sehr schön, weißt du das?“
Sie schmunzelte wissend und blinzelte ihn dabei an.
„Danke! Lieb von dir, das zu sagen.“
Mein Gott, dachte er, wenn sie wüßte, was sie in ihm ausgelöst hatte. Sie würde bei der nächsten Gelegenheit aussteigen.
Es lief gut. Keine Staus, keine Unfälle. Nur ein, zwei Baustellen, die ihre Fahrt aber nur unwesentlich störten. Kurz nach sechs erreichten sie München.
„Wie lange bleibst du?“, wollte sie wissen.
So lange du willst, hätte er am liebsten gesagt, doch er wußte genau, daß das unmöglich war.
„Bis morgen nur, leider. Ich habe versprochen am Samstag abend zurück zu sein. Ein Bekannter hat Geburtstag. Wir sind eingeladen. Ist schon lange versprochen.“
„Wohnst du im Hotel?“
„Ja, Schwabinger Hof. Hab gestern reserviert.“
Es wurde kurz still.
„Ruf an und sag ab!“, platzte es plötzlich aus ihr heraus.
„Was?“
„Du sollst dort anrufen und dein Zimmer wieder abbestellen. Du kannst genauso gut bei mir übernachten. Ich hab genügend Platz.“
Er antwortete nicht sofort. Er wußte, daß seine Antwort, wie immer sie auch ausfiel eine Konsequenz nach sich zog. So oder so. Die Verlockung war groß. Und gefährlich. Er wollte sie berühren, sie küssen. Er wollte ihre nackte Haut spüren. Wollte mit ihr schlafen. Darauf würde es hinauslaufen, ganz sicher, das fühlte er.
Er dachte an Cornelia. Seltsamerweise hatte er keine Gewissensbisse ihretwegen. Es wäre das geringste Problem, sie einfach anzurufen und zu sagen, daß ein Buchungsfehler vorlag und er privat untergebracht sei. Bei einem dieser Angestellten aus der Firma. Oder so ähnlich. Ihm würde schon was einfallen. Nein, er dachte dabei mehr an sich, als jemand mit bisher unumstößlich geglaubten moralischen Vorstellungen. Sie brachte alles durcheinander. Stellte alles auf den Kopf. Einen Seitensprung würde Cornelia ihm wahrscheinlich verzeihen. Nicht aber, wenn er sich verliebt hatte. Aber hatte er das überhaupt? War er nicht einfach nur scharf auf ein sexuelles Abenteuer, auf eine geile Nacht mit ihr?
„Bitte, Harald, sag nicht nein! Betracht es einfach als Dankeschön fürs Mitnehmen.
Er willigte schließlich ein und sie fuhren direkt zu ihr nach Hause. Das Hotel stornierte anstandslos seine Reservierung. Es war jetzt viertel vor sieben und damit blieb ihm noch eine knappe Stunde Zeit.
Sie wohnte mitten in der Stadt in einer geräumigen, sehr geschmackvollen Dreizimmerwohnung. Dritter Stock, Altbau. Er fragte sich, wie sie sich so etwas leisten konnte. Als Studentin. Er beschloß aber die Frage zurückzustellen. Während sie in die Küche ging, schaute er sich ein wenig um. Die Räume waren verhältnismäßig hoch und stuckverziert. An den Wänden hingen Schwarz-Weiß-Fotografien von einigen, ihm mehr oder weniger bekannten Bauwerken. Klar. Sie war ja Architekturstudentin. Eines davon hatte er schon selbst besucht. Ronchamps von Le Corbusier. Ein großer Benjamini zierte die ihm gegenüberliegende Ecke. Er wurde von unten angestrahlt. Überhaupt fiel ihm auf, daß sie indirektes Licht bevorzugte. Nirgendwo hing eine Deckenlampe herab. Er mußte zugeben, daß sie es sehr gemütlich hatte. Erschöpft von der anstrengenden Fahrt, ließ er sich in einen der weich gepolsterten Sessel fallen. Er schloß für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Wenn nur dieses Vorstellungsgespräch nicht wäre, dachte er. Es wär jetzt so schön, einfach hier zu bleiben. Abzuschalten. Sich fallen zu lassen. Ein leises Klirren holte ihn wieder aus seinen träumen zurück. Sie kam mit zwei Weingläsern aus der Küche und fragte ihn, ob er Weiß oder Rot bevorzuge. Er lehnte dankend ab und bat dafür lieber um ein Glas Wasser. Schließlich hatte er ja noch einen wichtigen Termin vor sich und er wollte dort ungern mit einer Fahne auftreten. Sie verstand es und holte ihm eine Flasche Mineralwasser. Sich selber schenkte sie einen Weißwein ein. Er war gut gekühlt, denn das Glas beschlug.
„Auf dein Wohl“, sagte sie.
„Auf dein´s, Gitta“, antwortete er. „Und danke für die Einladung!“
Nachdem er ausgetrunken hatte, zog er sich in aller Eile um und versuchte Ordnung in seine Haare zu bekommen. Gitta wollte, bis er wiederkam unbedingt was Leckeres kochen. Er bat sie sich doch nicht soviel Arbeit wegen ihm zu machen. Sie bestand aber darauf und fragte, ob er gegen italienisch was einzuwenden hätte. Natürlich hatte er nichts dagegen einzuwenden. Sie erklärte ihm anhand des Stadtplanes noch den Weg und gab ihm einen Tip, wo er um diese Zeit garantiert noch einen Parkplatz bekam. Als er gerade dabei war, die Wohnungstür zu öffnen hielt sie ihn zurück. Sie umarmte ihn. „Viel, viel Glück! Ich drück dir die Daumen!“
Es fiel ihm schwer jetzt zu gehen.
„Da, nimm den Schlüssel mit. Hab keine Lust nachher bis runter zu müssen um dir aufzumachen. Und mach schnell. Laß dich nicht zu lange ausfragen. Meist entscheidet ja doch der erste Eindruck.“
Sie musterte ihn und meinte dann lächelnd:
„Also ich würd dich sofort einstellen. Ciao du, bis nachher.“
Um Viertel vor Acht stellte er seinen Wagen ab. Es war verhältnismäßig kühl geworden. Er holte seinen sauber zusammengelegten Trenchcoat aus dem Kofferraum., rückte seine Krawatte zurecht und fuhr sich durch sein Gesicht. Doch, er hatte sich gründlich genug rasiert. Dann ging er los.
Er benötigte zehn Minuten um zu der angegebenen Adresse zu gelangen. Ein nüchterner, klar gegliederter Betonbau. Viel Glas, Stahl und sachlich grauer Stein. Sechs Stockwerke. ECON CONSULT / Industrie-Management GmbH stand deutlich lesbar auf dem glänzenden Edelstahlschild vor dem Eingang. In Höhe der mittleren Etagen drang vereinzelt Licht aus den dunkel getönten Scheiben. Wahrscheinlich die Personalabteilung. Sie warteten schon. Ein Anflug von Unsicherheit befiel ihn. Es half nichts, er mußte da durch.
Nachdem er durch die große Schwingtür das Foyer betreten hatte, ging er zielstrebig auf die Nische zu. Sicheres Auftreten von Anfang an. Das war wichtig. Auch wenn es sich bisher nur um die Empfangssekretärin handelte. Er sagte, wie er hieß und daß er einen Termin vereinbart hatte. Die Freundlichkeit mit der sie ihn begrüßte und bat, einen Moment zu warten wirkte echt. Sie führte ihn zu einer ledernen Sitzgruppe, wo er sich in einen der weichen Ledersessel niederließ. Dann ging sie zurück und griff zum Telefonhörer. Nach nicht ganz fünf Minuten erschien ein freundlich lächelnder Mann, etwa in seinem Alter. Er trug einen hellbeigen Anzug und ein marineblaues Hemd ohne Krawatte. Er trat auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. Sie machten sich einander bekannt und nachdem er sich noch erkundigt hatte, wie die Fahrt war und ob das Wetter in Hamburg ebenfalls zu wünschen übrig ließ, führte er ihn in den Aufzug und drückte auf den Knopf zur dritten Etage.
Er hatte ein gutes Gefühl. Er war sich sogar ziemlich sicher. Wart´s ab, Wolfrath, dachte er, nächste Woche bekommst du einen Brief. Eigenhändig zugestellt. Von mir persönlich.
Nach eineinhalb Stunden war es überstanden. Er trat durch die gläserne Schwingtür und verließ die Firma. Seine Firma. Er war angestellt, jedenfalls zu neunundneunzig Prozent. Es bedurfte nur noch einer formalen Bestätigung durch den Aufsichtsrat, dann war es fest. Eigentlich konnte jetzt nichts mehr dazwischen kommen. Gleich am Sonntag würde er seine Kündigung schreiben. Sobald er am Montag Bescheid bekam, landete sie auf Wolfraths Schreibtisch. Ein Gefühl der Genugtuung, des stillen Triumphes stieg in ihm hoch. Er hatte es geschafft! In bester Laune ging er zu seinem Wagen zurück und stieg ein. Auf dem Rückweg zu Gittas Wohnung hielt er noch an einer Tankstelle. Für einen maßlos überteuerten Preis kaufte er eine Flasche Champagner. Als er an einer Telefonzelle vorbeifuhr, entschloß er sich kurzerhand dazu, Cornelia anzurufen. Er mußte es oft Klingeln lassen, bis sie endlich abhob. Er erzählte ihr alles. Daß er gut angekommen sei, daß er die Stelle bekommen hatte und daß er anders untergekommen sei, nachdem das Hotel seine Buchung nicht erhalten hätte. Sie freute sich mit ihm und fragte, bis wann er morgen wieder zurück wäre. Er sagte, es sei noch nicht sicher. Vielleicht müßte er noch einen Tag länger bleiben, das würde er aber erst morgen wissen. Cornelia nahm es ihm ab. Alles nahm sie ihm ab.
Gitta erwähnte er nicht.
Erst als er wieder aufgelegt hatte, beschlich ihn ein unangenehmes Gefühl. Doch er beschloß nicht weiter darüber nachzudenken und fuhr weiter. Dorthin, wo sie auf ihn wartete.
Kurz nach Zehn steckte er die Hausschlüssel, die sie ihm mitgegeben hatte ins Schloß und öffnete. Eilig und voller Ungeduld stieg er die Stufen zur dritten Etage empor. Bevor er ihre Wohnungstür aufschloß, blieb er kurz stehen.
Er lauschte.
Von innen drang leise Musik nach draußen. Zwischendurch hörte er Geschirrklappern. Sie hatte wohl doch etwas zum Essen vorbereitet. Er mußte zugeben, daß ihn das freute. Sein Hunger war ziemlich groß. Das Licht im Hausflur ging plötzlich aus. Er tastete nach dem Lichtschalter. Als er ihn drückte, ertönte eine Glocke.
Mist, dachte er und versuchte den anderen. Er hatte Glück. Das Licht sprang wieder an und im gleichen Augenblick ging die Türe auf.
„Na endlich!“, begrüßte sie ihn. „Ich dachte schon sie hätten dich gleich da behalten. Und?“
Er hielt die Flasche Champagner hoch.
„Du kannst zwei Gläser holen.“
„Yeah!“, rief sie laut und nahm ihn in die Arme. „Gratuliere! Heißt das, du kannst hier anfangen? Wann?“
Ihre Begeisterung überrumpelte ihn ein wenig.
„Eins nach dem anderen. Erst mal muß es noch durch den Aufsichtsrat. Und dann, wenn das geschafft ist, werde ich zunächst noch ein halbes Jahr in Hamburg bleiben. Wegen Einschulung. Wenn sie mich dann behalten, könnt es im Frühjahr soweit sein.“
„Sei nicht so pessimistisch! Du hast den Job. Das weiß ich!“
Es duftete herrlich. Pasta und irgend so eine Sauce mit Basilikum und Tomaten. Er beobachtete sie, während sie gerade dabei war, mit dem Löffel das Ergebnis ihrer Kochkünste zu überprüfen. Sie trug ein rotes Kleid mit offenem Ausschnitt und dünnen Trägern. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie glänzten feucht. Anscheinend hatte sie sich frisch gemacht. Er überlegte, daß ihm eine Dusche jetzt auch gut täte.
„Machst du dich immer so chic, wenn du kochst?“, fragte er und dachte, daß sie verdammt hübsch war. Das Rot des Kleides unterstrich die leichte Bräune ihres Teints. Überhaupt war ihre Haut makellos. Das zurückgebundene Haar verlieh ihrem schön geschnittenen Gesicht eine gewisse Strenge. Nicht zum Nachteil. Es wirkte dadurch eher klarer, offener und irgendwie auch jünger.
„Aber ja doch, immer passend zum jeweiligen Essen. Tomaten, weißt du! Was den Basilikum betrifft, wollte ich noch die Haare färben. Leider war kein Grün da!
Er mußte lachen bei der Vorstellung sie mit grünen Haaren zu sehen.
„Echt?“, sagte er und grinste sie an.
„Ja sicher!“ , antwortete sie, doch sie konnte nicht mehr ernst bleiben. Sie fing zu lachen an. Ein Lachen daß unweigerlich ansteckend wirkte.
„Quatsch!“, sagte sie, nachdem sie sich wieder gefangen hatte.
„Es ist einfach bequem und außerdem liegt jetzt das meiste Zeug eh im Wäschekorb. Und ich wollte mich ein wenig schön machen, wenn ich schon männlichen Besuch hab.“
„Ist, dir gelungen. Steht dir ausgezeichnet, das Kleid.“
„Danke!“, sagte sie und holte zwei Sektgläser aus dem Schrank.
„Wollen wir anstoßen?“
„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich erst mal gerne eine Dusche nehmen, wenn das geht.“
Sie war einverstanden und zeigte ihm das Bad. Nachdem sie ihm noch ein Handtuch gegeben hatte, ließ sie ihn allein. Der Raum duftete nach ihrem Parfum. Es war ein sinnlicher, weiblicher Duft. Er erinnerte ihn an Flieder und noch etwas, was er nicht herausfand, was dem Ganzen aber eine angenehm herbe Note verlieh.
Er schloß nicht ab. Warum auch. Sie war bestimmt nicht so dreist, daß sie einfach hereinplatzte, während er unter der Dusche stand. Obwohl er, daß mußte er sich eingestehen, eigentlich wünschte, sie täte es.
Dann zog er sich aus und drehte den Hahn auf. Das wohlig Prickeln, daß die warmen Wasserstrahlen auf seiner Haut hervorriefen, tat ihm gut. Er griff nach seinem Duschgel. Als er sich wusch, tauchte immer wieder die vage Vorstellung ihres nackten Körpers auf. Eine leise Begierde stieg in ihm auf. Eine Erregung, die sich unweigerlich bemerkbar machte. Sein Schwanz war steif geworden. Er versuchte sich abzulenken, an etwas anderes zu denken. Es fiel ihm schwer, sehr schwer.
Eine halbe Stunde später saß er bereits an dem kleinen, runden Tisch im Wohnzimmer. Sie hatte ihn liebevoll gedeckt. Aubergine-farbene Tischdecke mit passenden Servietten, weiße Porzellanteller, Rotweingläser und Kerzen. Nur die Blumen fehlten. Aber wo hätte sie die auch her haben sollen, dachte er. Kaum zurück aus dem Urlaub. Er ärgerte sich, daß er nicht selbst daran gedacht hatte. Es sah trotzdem einfach großartig aus. Auch ohne Blumen. Im Hintergrund sang gerade Alicia Keys „Fallin´.“
Romantisches Candlelight-Dinner für frisch Verliebte. So oder ähnlich stand es auf der Speisekarte in einem Restaurant, irgendwo in Hamburg. Er war mit Cornelia dorthin ausgegangen. Es mußte ungefähr vor gut einem dreiviertel Jahr gewesen sein. Damals dachte er, daß sie für so was auch schon längst zu alt waren.
Nun saß er da. An diesem Tisch. In der Wohnung einer bildhübschen, unheimlich netten jungen Frau. In die er sich verliebt hatte und sich jetzt nichts sehnlichster wünschte, als mit ihr zu schlafen.
Sie kam aus der Küche. Die zwei Sektgläser in ihrer Hand waren eingeschenkt.
„Ist gleich soweit“, sagte sie und reichte ihm eines davon.
Die Gläser hatten einen hellen Klang als sie damit anstießen.
„Wirklich schön, daß du da bist“, sagte sie und ihre Worte klangen echt.
Das Essen schmeckte vorzüglich. Und das, obwohl sie behauptet hatte, ihre Vorräte würden nicht mehr viel hergeben. Nein, sie hatte sich wirklich Mühe gemacht und er fühlte sich mehr als wohl. Ihre Gegenwart tat ihm gut. Es lag eine Unbeschwertheit darin, wie er sie lange nicht mehr empfunden hatte. Sie unterhielten sich noch lange, lachten miteinander. Ab und zu blickten sich einfach nur an und schwiegen. Ihm fiel auf, daß sie ihn bis jetzt nicht auf seine Ehe ansprach. Auch er vermied dieses Thema.
„Bist du glücklich mit deinem Leben?“, fragte sie ihn plötzlich, als ob sie seinen Gedanken erraten hätte.
„Meinst du privat oder beruflich?“, versuchte er ihre Frage zu definieren.
„Beides. Ich meine, wenn´s auf der einen Seite nicht stimmt leidet die andere doch meist auch, oder?“
Er wußte nicht, worauf sie hinauswollte.
„Wieso sollte irgend etwas nicht stimmen? Ich führe ein ganz normales Leben. Mit Höhen und Tiefen.“
Er überlegte kurz bevor er weitersprach. „Ich habe zwei nette, wohlerzogene Kinder und meine Ehe ist auch intakt. Beruflich habe ich heute gerade die Chance erhalten, ein ganzes Stück weiter zu kommen. Warum sollte ich nicht glücklich sein?“
„Ja, natürlich, ich verstehe. Vergiß es. Es ist nur so, daß ich trotz allem irgendwie das Gefühl hatte, du bist unzufrieden. Klingt alles ein wenig resigniert, endgültig.“
Sie hatte recht. Ihre weibliche Intuition durchschaute die makellose Fassade, die er vor seinem Leben aufgebaut hatte. Vielleicht war es nur der egoistische Versuch, noch zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten war, als er begann zu erzählen. Doch er war sich ziemlich sicher, daß sie sich nicht auf etwas mit ihm einlassen würde. Vielleicht war es auch besser so. Der Gewissenskonflikt wäre doch vorprogrammiert.
Er redete lange ohne, daß sie ihn unterbrach. Sie war eine gute Zuhörerin und nur manchmal, wenn sie meinte, etwas nicht verstanden zu haben, hakte sie nach. Dann erzählte auch sie, was sie beschäftigte. Als sie geendet hatte, trat ein kurzer Moment der Stille ein. Anders, als er es erwartet hatte, waren sie sich jetzt näher als zuvor.
„Ich mag dich, Gitta!“, platzte es aus ihm heraus.
„Ich weiß“, sagte sie nur und schaute ihn an.
„Nein, hör zu! Ich fürchte, daß ich dich mehr mag, als es vielleicht gut ist.“
Während er vergeblich auf eine Reaktion von ihr wartete, stand sie unvermittelt auf und fing an, den Tisch abzuräumen. Er half ihr dabei und folgte ihr dann in die Küche nach. Als sie die Teller auf das Sideboard abgestellt hatte, hielt sie einen Moment inne. Sie stand da und schaute zur Decke. Er wollte sie gerade fragen, was los sei, als sie sich zu ihm umdrehte. Ihr Blick traf ihn, traf ihn wie ein Blitz.
Plötzlich fiel sie ihm um den Hals.
Ihr Kuß war leidenschaftlich, ja ungestüm. Sie umarmte ihn, zog sein Hemd heraus. Er spürte ihre warme Hand seinen Rücken hinauf gleiten. Seine Lippen berührten ihren Hals. Intensiv sog er den Duft ihrer Haut in sich auf, der sich mit einem Hauch Flieder von ihrem Parfum vermischte. Seine Hände zitterten etwas, als er den Reißverschluß hinten an ihrem Kleid öffnete. Verlangend strich er über die zarte, nackte Haut ihres Rückens.
Sie zog ihn mit in ihr Schlafzimmer.
Das Verlangen war zu groß, als das sie sich die Zeit für Zärtlichkeiten nahmen. Es konnte ihnen nicht schnell genug gehen. Sie zerrten sich gegenseitig die Kleider vom Leib und warfen sich aufs Bett.
Er spürte ihre warmen, weichen Schenkel an seinen Lenden. Sein Verlangen stieg ins Unermeßliche. Sie keuchte, keuchte vor Lust. Ihre Hand tastete ungeduldig nach unten. Sie griff nach seinem Schwanz und führte ihn vor ihre begierige Pforte. Er drang in sie ein, versank in ihrer wohligen Nässe.
Sie vergaßen sich. Es lag nichts behutsames, nichts zärtliches in der Art, wie sie sich liebten. Sie wollten jetzt nur noch eins: ficken, hart und hemmungslos. Die schweißgebadeten Körper prallten immer heftiger zusammen. Das laute Klatschen ihrer Haut und die schmatzenden Geräusche, mit denen ihr saftiges Loch sein raus und rein begleitete, peitschten ihre Wollust noch mehr auf. Das heftige Kribbeln, das sich in seinem Schoß zusammen braute, ließ sich nun nicht mehr aufhalten.
Er kam. Sein Schwanz zuckte mehrmals zusammen. Schwall um Schwall pumpte er ihr seine üppige Ladung hinein. Während er noch in ihr war, spürte er, wie ihre Muskeln sich um seinen harten Pfahl wieder und wieder zusammenzogen. So, als wollte sie ihren Gast festhalten, ihn um jeden Preis in sich behalten. Sie schlang ihre Beine um ihn und preßte seinen Körper an den Ihren. Völlig erschöpft hielten sie sich fest. Ihr schneller Atem streifte sein Gesicht.
Erst nach und nach ebbte die Erregung ab. Sie entließ ihn aus ihrem Schoß. Er legte sich neben sie und schloß für einen Moment die Augen. Ein wohliges Gefühl der Sättigung erfüllte ihn. Es war passiert. Es war gekommen wie er es vorausgesehen hatte, ja, sogar noch einen Schritt darüberhinaus. Er spürte, daß er sie liebte. Ihren Körper, ihre Jugend, ihr Lachen. Er liebte ihre Stimme, die Unbeschwertheit, die darin lag. Mein Gott, dachte er, was geschah da.
Mit ihrer Hand streichelte sie ihn sanft. Ihre Fingerspitzen berührten seine Lippen. Er öffnete die Augen, sah sie an. Sie war schön, so unheimlich schön.
Lange Zeit verging ehe sie die Stille unterbrach.
„Komm, laß uns was trinken!“
Sie stand auf und ging ins Wohnzimmer. Er blickte ihr nach, bevor auch er sich erhob. Erst jetzt nahm er zum ersten mal bewußt ihre nackte Gestalt wahr. Ihren schmalen Rücken, der in sanften Linien überging zu der weiblichen Hüfte. Der knackige Hintern, die schlanken Beine. Dazu die geschmeidigen Bewegungen, die etwas leichtes an sich hatten, etwas was ihn an eine Tänzerin erinnerte. Er folgte ihr.
Plötzlich, erschien es ihm fremd unbekleidet zu sein. Er fragte sich, wie wohl sein Anblick auf sie wirken mochte. Dieser nicht mehr so junge Körper, der schon die ersten Anzeichen der Alterung zeigte. Sicher, er war noch gut in Schuß aber auch keine dreißig mehr. Sie hatte inzwischen nachgeschenkt und reichte ihm sein Glas. Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, zündete sie sich eine Zigarette an. Er mußte an ihre erste Begegnung in der Raststätte denken und beobachtete, wie sie den Rauch in die Luft blies.
„Willst du auch eine?“, fragte sie ihn und reichte ihm die halbvolle Schachtel.
Er zog sich eine heraus. Während er sie sich anzündete, machte sie es sich neben ihm auf der Couch bequem. Sie betrachtete ihn. Er merkte, wie ihr Blick ihn abtastete.
„Stört es dich, wenn ich dich ansehe?“, fragte sie ihn, als sie seine Unsicherheit bemerkte.
„Nein, es ist nur ungewohnt. Außerdem kann ich mit dir nicht im Geringsten mithalten.“
Sie lachte.
„Minderwertigkeitskomplexe?“
„Nein, aber es ist nun mal eine Tatsache, daß ich einige Jahre älter bin als du.“
„Macht das was aus?“, fragte sie.
„Ja, vielleicht, oder auch nicht. Verdammt, keine Ahnung.“
„Dann denk nicht darüber nach. Nicht jetzt und nicht hier. Alles hat seine Zeit“
Er überlegte, was sie damit meinte. Er kam nicht dahinter, aber er wußte eins sehr genau. Er fing an, sich in sie zu verlieben. Oder nein, eigentlich war es schon längst passiert.
Sie verloren kein Wort über die Konsequenzen, die sich daraus ergaben, daß sie die Grenze überschritten hatten. Oder besser, nachdem er die Grenze überschritten hatte! Ganz gewiß war sie an der Sache unschuldig. Er hätte wissen müssen, daß es unmöglich war. Daß ihre Beziehung keine Zukunft hatte. Er allein hätte es verhindern können, ja, verhindern müssen! Nur er wollte nicht! Genauso wenig wie sie es wohl wollte.
Sie sagte, sie hätte ihn sehr lieb. Ausgerechnet ihn, dachte er, als sie ihm diese Worte zuflüsterte. Ihn, den verheirateten Ehemann, den Familienvater, den Karrieristen. Sie wusste das und er wusste das. Und dennoch hielten die Tatsachen sie nicht davon ab, sich fallen zu lassen. Immer weiter, immer tiefer. Gemeinsam mit ihm.
Er sog diesen Anblick in sich auf, den ihr nackter Körper ihm bot. Ihr voller, fester Busen, der bei jeder Bewegung hin und her schwang. Die großen, runden Brustwarzen, deren Knospen sich jetzt erneut aufgerichtet hatten. Ihr Bauch, der sich sanft hob und senkte bei jedem Atemzug.
Als sie bemerkte, daß sein Blick auf ihrem Schoß ruhte, spreizte sie bereitwillig die Beine. Sie schien es zu genießen, daß er sie betrachtete. Ihr Schamhaar war dicht und lang und das große Dreieck, das die dunklen Locken in ihrem Schoß bildeten, verhüllten geheimnisvoll die verführerische Pforte. Sein Schwanz pochte und pochte. Es dauerte nicht lange und er hatte sich in seiner vollen Größe aus seinem Schoß erhoben. Langsam erwachte in beiden erneut ein Verlangen.
„Kommst du mit duschen?“, fragte sie und blickte ihn auffordernd an.
Bereitwillig nahm er ihren Vorschlag an und folgte ihr ins Bad, wo noch immer der Duft ihres Parfums zu spüren war. Sie schäumten sich gegenseitig ein und ließen dabei auch jenen Bereich nicht aus, der unter der intensiven Berührung immer mehr das Verlangen in ihnen weckte. Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, gingen sie ohne lange zu zögern und voll geiler Erwartung zurück ins Schlafzimmer.
Das Bett zeigte noch deutliche Spuren ihres wilden Treibens von vorhin. Die Decke und die Kissen waren zerwühlt und lagen kreuz und quer verstreut. Er half ihr, das Bettzeug wieder einigermaßen zurechtzurücken, bevor sie sich darauf niederließen.
Sie nahmen sich viel Zeit. Hatten sie beim ersten Mal nur das eine Bedürfnis, ihre wollüstige Gier zu befriedigen, so wollten sie es nun genießen. Wollten den Körper des anderen erkunden, berühren und schmecken.
Sie küssten sich. Ihre Zungen spielten miteinander, sprachen eine Sprache, die ohne Worte auskam. Die Hände suchten ihre Wege über die nackte Haut, berührten sich und trennten sich wieder. Er streichelte ihre Brüste, ertastete die harten Brustwarzen zwischen seinen Fingern. Dann vergrub er sein Gesicht darin und liebkoste mit seinem Mund die weichen, warmen Hügel. Es kitzelte sie ein wenig, doch es schien ihr zu gefallen, als er mit seiner Zunge ihren Bauchnabel umkreiste. Immer weiter näherte sich sein Kopf ihrem Schoß. Wie ein dichter Wald ragte das verschwenderisch reiche Schamhaar vor seinen Augen auf. Als er seine Hand darin vergrub, gab sie den Zugang frei. Ihre weit gespreizten Beine gewährten ihm ungehinderten Zugriff zu ihrer Spalte. Er richtete sich ein wenig auf, um sie besser in Augenschein nehmen zu können. Wie zwei dicke, lange Tropfen hingen die fleischigen Lippen zwischen den Wülsten ihres Geschlechtes herab. Er befühlte sie. Nahm sie zwischen seine Finger und zog daran. Dann faltete er die beiden großen Lappen auseinander. Ihre Pforte lag nun offen vor ihm. In dem rosigen Trichter sammelte sich die Nässe.
Er spürte, wie auch sie nach seinem Schoß griff. Ihre Hände umfaßten den strammen Pfahl, der sich auffordernd ihrem Gesicht entgegen reckte. Behutsam massierte sie seinen schweren Sack, ließ die runden Kugeln sanft in der Handfläche kreisen. Er sah zu ihr hin. Ihre Augen glänzten und konnten die Lüsternheit, die sich dahinter befand nicht verbergen. Sie meinte, er habe einen herrlichen Schwanz und begann, seinen Stab zu reiben. Immer weiter schob sie die Haut zurück und beobachtete dabei, wie seine rotglänzende Eichel langsam zum Vorschein kam. Als das pralle Stück vollends aus seiner Umhüllung befreit war, rückte sie ein wenig näher und nahm sie zwischen ihre Lippen. Mit ihrem Speichel benetzte sie die samtene Haut und machte sie geschmeidig. Ihre Zungenspitze befühlte den winzigen Schlitz an der Spitze. Er merkte, wie die Erregung in ihm anwuchs. Als er seine Finger in ihr warmes, feuchtes Loch hinein schob, tat sie endlich, worauf er schon sehnlichst wartete. Sein Schwanz verschwand tief in ihrem Mund. Sie bewegte ihren Kopf auf und ab, verschlang den riesigen Bissen und ließ ihn wieder frei, wieder und wieder.
Er wendete sich erneut ihrem Schoß zu. Sie bewegte ihn hin und her, preßte ihn gegen seine bohrende Hand. Die reiche Flut die ihm aus ihrem Schlund entgegen strömte machte es seinen Fingern leicht. Mühelos bewegten sie sich in der glitschigen Höhle, erforschten jeden Winkel. Sie waren völlig naß, als er sie endlich herauszog. Glänzten, wie von einem glasklaren Film überzogen.
Ihn überkam einen unbändige Lust, sie zu lecken. Er beugte sich herab. Als sein Kopf zwischen ihren Schenkeln lag, stieg ihm der verführerische Duft aus ihrem Schoß in die Nase. Er sog ihn ein. Tief und voller Genuss. Dann öffnete er ein wenig den Mund und legte ihn über ihre saftige Möse. Begierig saugte er die Schamlippen in sich hinein. Er lutschte sie ab, zog an ihnen bis sie ihm entglitten, küsste sie und wiederholte das Spiel. Er ließ seine Zunge in ihrem Loch wirbeln, umkreiste die dick angeschwollene Perle ihrer Clitoris. Verlangend trank er aus dem nicht versiegenden Quell ihrer Spalte. Sog ihn auf, diesen außergewöhnlichen Saft.
Sie hatte aufgehört ihn mit ihrem Mund zu wichsen. Ihr Stöhnen wurde heftiger. Es dauerte nicht lange, dann kam sie. Ihre angestaute Erregung entlud sich in einem kurzen Lustschrei, den sie nicht mehr zurückhalten konnte. Ihr Körper zitterte fast. Er schlang seine Arme um ihre Hüfte und drückte sie an sich. Für einen Moment kehrte eine gespannte Ruhe ein. Sie gab sich ganz den letzten Wellen der langsam abebbenden Erregung hin.
Er dachte schon, sie hätte nun genug, da fühlte er wie sie ihn endlich zu lutschen begann. Ein wohliger Schauer durchströmte ihn. Trotzdem erhob er sich noch einmal. Er stieg über sie hinweg und kniete vor ihrem Gesicht nieder. Sein stocksteifer Schwanz baumelte waagrecht in der Luft und wartete nur darauf, daß sie ihn erneut verschlang. Sie spannte ihn nicht länger auf die Folter. Nachdem sie zuerst seine Eier in ihren Mund gleiten ließ, arbeitete sie sich langsam bis zur Spitze hinauf. Dann stülpte sie ihre Lippen darüber. Während sie mit der Hand seinen heißen Schaft immer heftiger rieb, saugte ihr Mund sich an ihm fest. Vorsichtig begann er, seinen Schoß zu bewegen, glitt hinein und wieder heraus. Es dauerte nicht lange und er wusste, dass es auch bei ihm soweit war. Er wollte seinen Schwanz herausziehen, doch sie hielt ihn davon ab. Er ergoss sich in ihrem Mund. Sie nahm die flüssige Ladung voller Gier in sich auf. Das Meiste davon hatte sie wohl einfach hinuntergeschluckt. Als sie jedoch seine Eichel entließ, sah er, wie ein Teil des milchig trüben Saftes aus ihren Mundwinkeln floss und am Kinn herunter lief.
Er ließ sich rückwärts auf das Bett nieder. Erschöpft aber satt lag er zwischen ihren Beinen. Noch immer spürte er ihre Hand in seinem Schoß. Sie streichelte sanft sein Glied, das, inzwischen schon ein wenig schlaff, zwischen seinen Schenkeln herabhing. Er befand sich wie im Rausch. Volltrunken von Leidenschaft, von reiner Lust und blinder Liebe. Blind für alles, was sein bisheriges Leben betraf, blind für die Tatsache, das er ein gefährliches Spiel trieb.
Die Stunden der Nacht rasten nur so dahin und es war nicht das letzte mal, daß sie sich einander hingaben. Irgendwann aber überkam sie eine tiefe Müdigkeit. Als Gitta schon schlafend in seinen Armen lag, dachte er über alles nach. Ein Anflug von schlechtem Gewissen stahl sich in seine Gedanken. Nur kurz. Er war viel müde, als daß er ihm die Chance gab, sich allmählich auszubreiten. Er schmiegte sich an ihren warmen Leib. Die Uhr zeigte vier Uhr früh. Ihr gleichmäßiger Atem war das letzte was er noch wahr nahm. Dann schlief er ein.
Er hörte Stimmen. Irgendwer rief ihn. Rief seinen Namen, wie aus weiter Ferne. Sie kamen ihm bekannt vor. Die Stimmen. Jedenfalls eine von ihnen klang vertraut. Langsam wurden sie deutlicher. Als er die Augen aufschlug, traf ihn die Helligkeit wie ein greller Blitz, so daß er sie sofort wieder zu kniff.
Wieder hörte er sie. Es war eine weibliche Stimme, die mehrmals seinen Vornamen rief. Jetzt erkannte er, zu wem diese Stimme gehörte. Es war sie. Conny, seine Frau. Wo um Himmels Willen war er? Was war geschehen? Hatte sie ihn womöglich ertappt? Das Bild von Gittas Gesicht tauchte vor ihm auf.
Erst jetzt traten sie in sein Bewußtsein. Er hatte Schmerzen. Fürchterliche Schmerzen.
Vorsichtig machte er einen zweiten Versuch und öffnete langsam seine Augen. Die Helligkeit war kaum weniger blendend wie beim erstenmal. Doch er zwang sich ihr standzuhalten. Nach und nach gewöhnte er sich daran, doch sah er alles verschwommen.
Ihm war schwindelig. Er blickte in das Gesicht, das über ihm befand. Ja, es war Cornelia.
Als sie sich zu ihm herabbeugte und ihm einen Kuß gab, bemerkte er, daß sie geweint hatte. Tränen liefen über ihre Wangen herab. Was hatte das verdammt noch mal zu bedeuten?
„Gott sei Dank“, sagte sie, „du bist wieder da!“
Erst langsam realisierte er, wo er sich befand. Das gleichmäßige Piepsen, das er die ganze Zeit schon gehört hatte und von das ihn wahrscheinlich aus der Finsternis geholt hatte, war nicht der Wecker auf Gittas Nachttisch. Auch nicht sein eigener, zu Hause. Es war der Infusomat neben seinem Bett, der unaufhörlich seine Arbeit tat. Er lag im Krankenhaus.
„Was...,was ist passiert?“, fragte er mit zitternder Stimme. „Warum bin ich hier?“
„Es wird alles wieder gut, Liebling, beruhige dich!“
„Was ist los? Sag es doch!“ , rief er, und fast gleichzeitig durchbohrte ein höllischer Schmerz seine Brust.
„Du hattest einen Unfall! Ich habe schon gedacht...!“, sie sprach nicht weiter, aber er wußte, was sie sagen wollte.
„Wo, wann?“
„Gestern, auf dem Weg nach München. Kurz nach Kassel. Du bist auf einen Kleinlaster geprallt. Sie mußten dich rausschneiden.“
Sie fing an zu weinen.
„Es gab Tote. Gott sei Dank daß du lebst!“
Er begriff nicht. Er begriff gar nichts. Was hatte sie eben gesagt? Ein Unfall? Auf dem Weg nach München? Sie mußte sich irren. Er war doch dort gewesen. Hatte das Vorstellungsgespräch, hatte den Job. Oder etwa nicht? Irgendwas stimmte hier nicht!
„Was ist mit München, ich meine, sie haben doch...“
Sie ließ ihn nicht ausreden.
„Mach dir darum keine Sorgen. Ich habe gleich angerufen. Sie waren sehr betroffen und sagten, daß du jetzt an dich denken und erst wieder gesund werden sollst. Das Vorstellungsgespräch kann warten, meinten sie und natürlich wären sie weiterhin sehr interessiert. Ich soll dir die besten Wünsche bestellen. Du sollst dich wieder melden, sobald du das überstanden hast. Übrigens deine Kollegen lassen dich ebenfalls grüßen. Aber warum interessiert dich das? Jetzt?“
„Danke“, sagte er nur. Er verstand nicht so recht. War er gar nicht dort gewesen, hatte er das alles etwa geträumt? Und Gitta? Was war mit ihr? Das war doch kein Traum, oder doch?
„War sonst noch wer im Wagen?“, fragte er. Er konnte sich doch nicht so täuschen. Womöglich hatte er sie wirklich mitgenommen. An der Raststätte.
„Wen meinst du?“, fragte sie verwundert. „Wer sollte denn noch im Wagen gewesen sein?“
Er merkte, wie seine Frage sie irritierte. Sie hatte ja recht. Wer sollte wohl außer ihm mitgefahren sein?
„Ich meine nur. Die Toten. Nicht, daß ich womöglich noch einen Anhalter mitgenommen habe und der am Ende etwa....“ Er machte eine Pause. „Verdammt, ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern!“
„Nein, davon ist mir nichts bekannt. Die zwei die es erwischt hat, saßen in dem Auto, das dich geschnitten hat. Kurz vor dem Stauende. Zwei Männer. Noch ziemlich jung, glaub ich. Genaues weiß ich auch nicht. Aber das ist jetzt auch nicht wichtig. Hauptsache du lebst!“
„Ihre Frau hat recht!“, sagte eine andere Stimme.
Er hatte die zweite Person, die sich noch im Zimmer befand noch gar nicht richtig bemerkt. Es war eine Schwester. Sie hielt eine Spritze in der Hand, die sie in das Infusionsgerät einlegte.
„Haben sie große Schmerzen? Ich gebe ihnen noch etwas, damit sie die nächsten Stunden besser über die Runden bringen.“
Nachdem sie den Tropf neu eingestellt hatte, verließ sie das Zimmer. Cornelia saß schweigend auf der Bettkante und hielt seine Hand. Sie gab ihm einen Kuß auf die Wange. Wie lange sie blieb bekam er nicht mehr mit. Das Mittel wirkte. Er dämmerte einfach weg.
Vier Wochen später wußte er, was passiert war. Zeugen hatten beobachtet, wie er von einem GTI bedrängt wurde. Zwei junge Kerle, Zwanzig und zweiundzwanzig Jahre alt. Sie machten sich einen Spaß daraus, ihn zu überholen um ihn gleich danach wieder auszubremsen. Auch andere hatten dadurch Schwierigkeiten, doch ihr ausgesuchtes Opfer war er. Beim letzten Überholmanöver hatten sie ihn nicht rechtzeitig gesehen Den Stau, unmittelbar vor ihnen. Sie scherten ein, gaben Gas und versuchten die immer kleiner werdende Lücke zu erwischen und den Standstreifen zu erreichen. Doch es wurde immer knapper. Ein unkontrollierter Schlenker brachte ihren Wagen ins Schleudern. Er erwischte sie von der Seite. Ihr Wagen prallte gegen die Leitplanke überschlug sich und kam auf die Gegenfahrbahn. Da war es dann um sie geschehen. Er selbst drehte sich einmal im Kreis und prallte danach frontal auf den schon beinah stehenden Kleinlaster vor ihm. Die Folge waren mehrere Rippenbrüche, ein gequetschter Lugenflügel, Ein Trümmerbruch des linken Unterschenkels und zahlreiche, mehr oder minder schwere Schürf- und Platzwunden. Aber, er hatte überlebt.
Im Unfallbericht stand nichts von einer jungen Frau. Alle Opfer waren älter als dreißig. Bis auf die beiden Rowdies. Es war ein Traum. Alles war ein Traum. Er war nie in München gewesen. Sein Vorstellungsgespräch fand erst in zwei Wochen statt und Gitta...., Gitta existierte nicht! Es gab sie nur in seiner Phantasie. Ein Traum.
Jetzt war er darüber erleichtert. Sein Gewissen war rein und weiß wie Schnee Er hatte Conny nicht betrogen, kein Seitensprung, nichts! Sowieso erschien es ihm unwahrscheinlich, warum ein so junges Ding sich ausgerechnet mit ihm hätte abgeben sollen. Warum sollte sie auch?. Vielleicht, wenn er ganz ehrlich mit sich war, bedauerte er das ein wenig. Aber das hatte nichts weiter zu bedeuten.
Es dauerte noch drei Wochen, ehe er wieder zur Arbeit gehen konnte. Nach einer weiteren Woche telefonierte er mit München und vereinbarte einen neuen Vorstellungstermin. Diesmal würde alles glatt laufen. Außer, dachte er, der Flieger stürzt ab. Aber dann war es sowieso egal.
Am Dienstag kamen die Tickets mit der Post und zwei Tage später noch ein Brief aus München. Sicher die Buchungsbestätigung des Hotels. Als er ihn geöffnet hatte und den Inhalt überflog, wurde er bleich. Er las noch einmal.
Hallo, mein Schatz,
Warum meldest du dich nicht mehr? Habe ich was falsch gemacht? Ich habe solche Sehnsucht nach dir! Du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf seit jenem Abend, seit jener Nacht, dieser wunderschönen Nacht mit dir....................
........................und ich hoffe, wir sehn und wieder! Bald! Sehr bald!!! Wann kommst Du?
Ich liebe Dich wirklich, Gitta.
Es brauchte eine Weile, doch allmählich begriff er, daß er ein Problem hatte.
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