Phantasien sind klasse. Man(n) kann darin alles tun, was einem so einfällt. Und da es beim Sex ja meistens um mindestens zwei Leute geht, verhält sich der oder die jeweils andere in der Phantasie natürlich auch so, wie man sich das so ausmalt, damit es besonders lustvoll ist. In der Phantasie ist alles irgendwie perfekt. Man tut das, was mann sich so vorstellt. Das, was mann sich so vorstellt, macht auch wirklich so viel geil, wie es geplant ist. Alles funktioniert reibungslos: ein Vibrator ist bis ins Kleinste konstruiert, die Bettwäsche oder was auch immer unter einem liegt, hat keine Falten, die stören, das Heu, in dem man spielt, staubt nicht, das Licht lässt sich vom Feinsten planen, das Massageöl hat genau die richtige Konsistenz und einen angenehmen Duft usw. Und das Allerbeste ist, dass der oder die Partner(in) all das auch ganz genauso toll findet wie man(n) selbst und wie es geplant ist. Wer schon mal das Glück hatte, seine Phantasien umsetzen zu können, hat die Erfahrung gemacht, dass auch diese Perfektion ins Reich der Phantasie gehört. Leider. Oder doch ganz gut so? Manches funktioniert, manches dagegen gar nicht, und es kommt eventuell dabei auch mal zu Pannen, die in ihrer Wirkung und auch in ihrer unfreiwilligen Komik zwar nicht den gewünschten Effekt grenzenloser Geilheit hatten, aber dafür zu unvergesslichen Erlebnissen wurden. So wird vielleicht aus einem vorher besorgten, hochglänzenden Lacklaken auf dem Bett die vielzitierte Wachstuchtischdecke von Tante Hannelore. Auch wenn dann auf dem Laken geile Sachen bleibt, bleibt die Bezeichnung doch an ihm haften. Wenn Tante Hannelore das wüsste, welche Assoziationen ihre Wachstuchtischdecke mit Erdbeerkuchen und Schlagsahne hervorrufen kann...
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