Ich stemme Gewichte, quäle mich auf dem Rudergerät, gehe aufs Laufband. Und Schwupps, schon ist sie auf dem Band direkt neben mir, schaltet es ein, es beschleunigt langsam. scht ... scht ... scht ... scht ... scht ... scht ... scht ... scht ... scht ... scht ... scht ... höre ich ihre Schritte. Jetzt läuft sie praktisch neben mir her, mit mir, wir haben die gleiche Schrittfrequenz, bewegen uns synchron zueinander, atmen miteinander, schwitzen miteinander. Ich fühle mich mehr und mehr von ihr angezogen, und als es mir fast zu viel wird, schalte ich mein Band ab, lass es austrudeln, nicke zum Abschied und verlasse das Gym.
Ich dusche ausgiebig, seife meinen Körper ein, überall, bekomme eine Erektion, denke an Jana, will es mir machen, überlege es mir dann aber anders. Als ich mich wieder beruhigt habe, kommt Sonja zurück – sie hat nach der Maniküre spontan noch eine Gesichtsbehandlung machen lassen. Wie ihre Haut jetzt strahlt. Vielleicht öffnet mir der Kick, den mir Jana versetzt, auch die Augen für meine Liebste, die ich zuletzt kaum noch richtig wahrgenommen habe. Sonja ist nicht minder attraktiv als Jana, wenn auch auf eine andere Art. „Lass uns essen gehen, ich habe Hunger“, sagt sie, als ich sie gerade in den Arm nehmen und küssen will.
Nach dem Essen gehen wir eine Runde ins Freie. Es ist heute besonders unwirtlich, es stürmt, es ist nasskalt, vielleicht 5 Grad oder weniger. Nach einer Stunde sind wir durchgefroren und freuen uns auf eine heiße Sauna. Wir gehen direkt in die finnische. Danach duschen, eine zweite Runde schwitzen, wieder duschen und dann in den Ruheraum. Trotz des gruseligen Wetters ist im Wellnessbereich erstaunlich wenig los. Auch der Ruheraum ist fast leer. In der Nähe des Eingangs liegen Handtücher auf einer Liege, die jemand für sich reserviert hat, ein älteres Paar mit dicken Bäuchen liegt walrossgleich rücklings auf einer Doppelliege, beide schnarchen.
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