Unten ist oben, oben ist unten.

Ob das gut geht? – Teil 13

44 8-13 Minuten 0 Kommentare
Unten ist oben, oben ist unten.

Unten ist oben, oben ist unten.

Jo Diarist

Ja, so werde ich das machen, beschließe ich und werde ruhiger.
Mit geschlossenen Augen lehne ich mich zurück und lasse mich von der Sonne bescheinen. Beinahe schlummere ich ein, als die wärmenden Strahlen plötzlich von irgendetwas verdeckt werden. Vielleicht eine Wolke, doch nein, Lisa steht vor mir und mustert mich.
„Du kannst es nicht, stimmt’s?“, fragt sie mit schleppender Stimme.
„Was kann ich nicht?“
„Dass mit uns auf null setzen.“
„Kannst du es denn?“, frage ich zurück, weil ich einen feuchten Schimmer in ihren Augen sehe.
„Nein, obwohl ich es mit größter Mühe versucht habe. Es geht einfach nicht.“
Lisa setzt sich neben mich, atmet tief durch und fällt regelrecht über mich her. Sie schlingt ihre Arme um mich und küsst mich, als gäbe es kein Morgen mehr.
Mein Herz stock. Nein, mein Herz springt! Es hämmert gegen meinen Brustkorb, als wolle es ihn sprengen. Alles in mir jauchzt. Unten ist oben, oben ist unten. Das Leben was mir gerade noch trist erschien, ist herrlich. Ich fühle, ich rieche das Glück in meinen Armen.
Lisa löst sich und ich sehe wieder Tränen über ihre Wangen rinnen.
„Ich hab mir wirklich alle Mühe gegeben, aber je mehr ich dich leiden sah umso schwerer fiel es mir auf Abstand zu bleiben.“
„Warum hast du das überhaupt gemacht?“
„Weil ich Angst vor dem habe, was jetzt folgt.“
„Wie meinst du das?“, frage ich, weil ich ihr nicht ganz folgen kann.
„Na, was denkst du? Es wird eine Affäre werden. Ein Versteckspiel voller Lügen. Wir betrügen unsere Partner im vollen Bewusstsein der Folgen, die sich ergeben könnten und dabei dürfen wir sie nicht vernachlässigen. Das meine ich übrigens ernst, du musst dich deiner Frau gegenüber weiter so verhalten wie in letzter Zeit.“
„Aber … aber ich will doch dich.“
„Ja, du willst mich“, meint sie, und ich sehe das erste Schmunzeln in ihrem Gesicht. „Du willst mit mir vögeln. Du willst, dass ich all die Dinge mit dir mache, die dich so aufblühen lassen. Es gibt dir einen Rausch, der dein Leben, das vorher nur schwarz weiß war, bunt macht. All das wirst du auch bekommen, weil es in mir Gleiches erzeugt. Aber korrigiere mich, wenn es anders ist; Du hast Angst davor, mit mir eine dauerhafte feste Bindung einzugehen!?“

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 4792

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben