Untendrunter gibt's kein Höschen

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Untendrunter gibt's kein Höschen

Untendrunter gibt's kein Höschen

Andreas

Ich schnapp mir die Packung, nehme sofort wieder eine aufrechtere Haltung ein. Mir roten Wangen bemerke ich das junge Paar neben mir. Sie warten wohl, dass ich Platz mache. Ich ziehe das Kleid nach unten, ernte dafür einen abschätzigen Blick. Die Frau ist deutlich älter als ich, sieht mich voller Verachtung an. Ihr Mann senkt den Kopf. Er hat wohl genauer hingesehen. Schnell stopf ich die Rote Bete in meinen Einkaufskorb, setze meine Tour fort. Mir kommt es vor, als würde das Kleid immer kürzer, obwohl das Quatsch ist.

Es liegt an der Klimaanlage, die mein Nacktheitsgefühl noch verstärkt. Der Laden füllt sich, da bald Ladenschluss ist. Ich brauche Pasta, eine bestimmte Marke. Sie steht weit oben, wo ich sie kaum erreichen kann. Ich stell mich auf die Fußspitzen, recke meinen Körper in die Höhe. Als ich die Arme hebe, zieht mein Kleid nach. Das Trägerkleid ist weit geschnitten, was es nicht besser macht. Ich weiß, dass mein Popo seinen Auftritt bekommt, wenn ich die Nudeln aus dem Regal hole. Ich tu es trotzdem. Bin echt froh, als es geschafft ist, richtig erleichtert. Ich muss meinen linken Träger ordnen, weil er mir über die Schulter entwischt ist. Mir wird klar, dass ein älterer Herr meinen Busen erblickt. Ich erkenne es an seinen staunenden Augen. An der Käsetheke wird es brenzlig. Eine gepflegte Dame mittleren Alters empört sich über meinen unkeuschen Anblick. Sie verfolgt mich, nachdem ich meine Bestellung verstaut habe. Ich krieg sie nicht los, obwohl ich ihre Schimpftiraden einfach ignoriere.

„So etwas Unverfrorenes! Wie laufen sie denn hier rum? Seien sie bloß froh, dass ich nicht ihre Mutter bin. Wenn sich meine Tochter so präsentieren würde…die bekäme gleich was hinten drauf!“

Die Frau wirkt verdammt kräftig! Ich laufe schnell weg, da ich ihr wirklich zutraue, ihre Drohung wahrzumachen. Ich lasse sie kopfschüttelnd stehen, biege in die Getränkeabteilung ab.

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