Perth, 12. April 2017
Lieber Holger
Endlich bin ich in Perth angekommen – und vollkommen erschöpft. Während bei Euch noch Frühjahreskälte herrscht, ist es hier bereits sommerlich warm. Bin froh, dass ich so viele Sommerkleider mit dabeihabe. Die Pension, in der ich untergebracht bin, liegt direkt am indischen Ozean. Bald ist hier Sonnenuntergang. Er soll märchenhaft sein. Mein Zimmer teile ich mit Ursula, einer Schweizerin aus Bühlwil. Sie ist eine Bauerntochter und sehr nett zu mir. Morgen geht’s bereits los mit dem Englisch. Ich hoffe, dass ich genügend Vorwissen mitbringe. Nun sitze ich in meinem Pijama vor dem Laptop und sehne mich nach Dir. Wir wohnen im «Basement» - das ist aber nicht ein richtiger Keller, sondern eher ein Untergeschoss im Sinne einer Einlegerwohnung. Im Korridor gleich gegenüber wohnen drei Jungs, die ich auch bereits kennen gelernt habe: James aus Togo, Kerim aus Burma und Stefano aus Italien. Sie scheinen mir vertrauenswürdig und sind, genau wie ich, stark mit sich selbst beschäftigt – hier, in Perth, in völlig neuer Umgebung. Hoffe es geht Dir gut – ich werde Dir so oft wie möglich schreiben. Zum Glück gibt’s Mails.
Bussi
Deine Lea
Perth, 13. Aprl 2017
Mein Liebster
Der heutige Tag war wirklich super. Was mein Englisch angeht, habe ich an Selbstvertrauen zugelegt. Was wirklich lustig ist, ist die Aussprache der Australier. Sie sagen nicht, «I’m an Australian», sondern «I’m an Austräiliän». So etwa. Gegrüsst wird mit «how are ya». Cool, irgendwie. Ich muss mich beeilen, draussen warten schon Ursula und die drei Jungs, mit denen wir hier zusammenwohnen. Wir wollen Perth unsicher machen und suchen eine Bar. Davon gibt’s hier einige. Ich habe das weiss-blaue Träger-T-Shirt an, das Du mir zum Geburtstag geschenkt hast. Etwas knapp für meine Brüste, wie Du weisst (hihi), aber es passt prima zu meiner Jeans.
Perth, 13. April 2017
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