Die beiden abgelegensten Höfe in der kleinen Bauerngemeinde waren der Ulmenhof und der Platanenhof. Ersterer wurde von Ralf bewirtschaftet, einem alleinstehenden Bauern um die 30, dem eine frühe Erbschaft zugefallen war. Auf dem Platanenhof lebe ich mit meiner Frau, die ich vor wenigen Tagen an den Traualtar hatte führen dürfen. Fabia war mein ganzer Stolz, der Schmuck meines Betriebes, auf dem ich jahrelang allein gelebt hatte. Wer wollte schon einen Bauern? Doch da lernte ich Fabia kennen. Sie servierte in der Dorfschenke und ich kann mich noch heute lebhaft daran erinnern, wie ihre prallen Brüste gegen das Dirndlkleid drängten. Nicht nur ich war scharf wie Pfeffer in jener Nacht, sondern auch mein Nachbar, Ralf. In seiner schwerfälligen Art hatte er sie den ganzen Abend angeglotzt, als hätte er noch nie eine Frau gesehen.
Nun sassen wir wieder in der Kaschemme, mein Täubchen und ich. Diesmal war sie Gast und genoss es. Es war Sommer. Als Fabia vorschlug, wir könnten Ralf mitnehmen, damit er für ein paar Stunden seiner Einsamkeit entrönne, dachte ich mir nicht viel. Eher packte mich eine seltsame Erregung. Ich sass neben meinem Schätzchen, vor mir ein kräftiges Dunkelbier, und uns gegenüber... Ralf. Ralf mit glitzerndem Blick, einem Blick, der nur Fabia galt. Er war den ganzen Abend über eher wortkarg, so als wäre seine Kehle trotz der Getränke völlig ausgetrocknet. Als ich Wasser lassen musste und etwas später zurückkehrte, sah ich Fabias nackte Unterschenkel unter dem schweren Holztisch, die sich Ralf entgegenstreckten. Dieser hatte sich von seinen Sandalen befreit und liess seine schwieligen Füsse ihren Beinen entlanggleiten. Die beiden dachten wohl, ich sei noch am Pissen. Ich hielt in meinem Schritt inne. Die Erregung, die von den beiden ausging, war spürbar. Ich liess mich wieder bei ihnen nieder – und kam mir vor wie ein Fremder. Fabias Augen leuchteten. Ralf atmete schwer.
Unter Bauern
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