Dass ihr Haar schulterlang war hatte er schon bemerkt, als sie noch den Helm auf hatte, aber erst jetzt sah er, dass sie stark geschminkt war, ein ziemlich weißes Gesicht mit sehr roten Lippen und auch die Augen waren mit Cajal übermäßig stark betont. Dieses Gesicht waren nicht gerade sehr hübsch und auch nicht sehr weiblich, eher kantig und grob und erst jetzt wurde ihm so langsam klar, dass ihn ein Mann, ein Homo aufgegabelt und schnurstracks in ein Stundenhotel gebracht hatte, einen Platz der für kurze Begegnungen geeignet war. Er wusste nicht, sollte er lachen oder sich ärgern, jedenfalls fragte er sie erst einmal ganz direkt, ob sie ein Mann sei und sie /er gab es sofort zu. Ob er enttäuscht sei, wollte das Wesen wissen. Ein wenig schon gestand er, er könne mit Männern eigentlich nichts anfangen und habe sich eine Frau gewünscht. Frauen fahren hier nicht nachts allein mit dem Moped herum, sagte der Homo, aber für 20 Dollar könne er ihn perfekt massieren und zum Schluss ihm einen blasen oder ihn ficken oder umgekehrt, ganz wie er wolle. Der so Angesprochene schwieg und dachte nach. Ob das okay sei oder ob sie gleich wieder gehen sollten, wollte sein Gegenüber wissen. Was tun? Was sagen? Wozu sollte er sich durchringen? Die Situation war nun einmal so, wie sie war, er hatte sich auf ein Rendezvous eingelassen und nun war er hier und das Zimmer war bezahlt. Sollte er das Ganze abblasen, statt sich einen blasen zu lassen? Was, wenn sie/er beleidigt abzöge und ihn hier in der Pampa allein ließe und er vielleicht den weiten Weg zurück ins Zentrum der Stadt, zu seinem Hotel, zu Fuß machen müsste? Gab es hier überhaupt Taxis oder Mopeds, die man anheuern konnte? Außerdem, warum sollte er nicht auch einmal eine solche Erfahrung machen? Schließlich hat jeder in sich Anteile vom anderen Geschlecht. Er stimmte schließlich zu, sagte, massieren und blasen sei ok, mehr brauche er nicht.
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