Dieser unverschämte Lümmel war ein scharfer Beobachter, vorlaut, treffend und offenbar auch sehr erregend. Ich spürte nur allzu deutlich, dass er recht hatte.
Ich musste das Thema wechseln!
„Ich werde Dir nicht sagen, was ich sehe. Alles zu meiner Zufriedenheit! Aber sag, … warum ich?“
„Ach, alles zu Deiner Zufriedenheit? Klingt wie 6 - 7, … aber gut! - Warum Du? Ganz einfach, meine Ausflüge mit und in die altersgemäße Damenwelt sind ernüchternd bis enttäuschend verlaufen. Natürlich, ich habe es ja auch schwer …“, fuhr er grinsend fort, „bei meinem Aussehen …! Bis ich mal eine weggeflankt bekomme, … das dauert ja immer!“
Jetzt wurde es skurril. Er fischte nach Komplimenten, aber ich stieg nicht so drauf ein, wie er glaubte.
„Ja, als 6-7 hast du es nicht einfach, aber erzähl mal weiter.“
„Na ja, ein paar kamen mir sehr unreif vor, einige suchten ernsthaft nach Versorgern, einige waren intellektuell sehr herausgefordert und bei einigen fehlten mir einfach zwei hervorstechende Argumente in akzeptabler Größe.
Und dann kamst Du um die Ecke … seitdem lebe ich ja monogam … nicht mal meine rechte Hand darf noch ran, seit ich nur noch von Dir träume!“
„Spinner!“ Ich nahm seine streichelnde Hand von meinem Bauch und legte sie auf meine – wie sagte er? – ‚wunderschönen schweren Brüste‘ (das ‚leicht hängende‘ überging ich mal).
Sofort nahm er hier das Streicheln wieder auf und seufzte dabei langanhaltend.
„Fühlen die sich gut an. – Na, jedenfalls kamst Du dann ums Eck. Und weißt Du was mir zuerst aufgefallen ist? Willst Du’s hören …? - Schön!“ Ohne eine Antwort auf seine rhetorische Frage abzuwarten setzte er zur Erklärung an.
„Dein Pferdeschwanz. Ich hatte schon einen Steifen als ich Deinen Pferdeschwanz und erst recht als ich dann den Rest von Dir sah. Ich hätte nie ernsthaft geglaubt, dass wir uns mal kennenlernen, aber ich wollte es versucht haben. Ist wie mit dem Lottospielen! Man glaubt nicht ernsthaft an den Sechser, aber die Hoffnung darauf verschafft einem schöne Gefühle.“
Nun wirkte er etwas verlegen, gar nicht mehr so souverän.
Ich zog ihn an mich heran und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann drückte ich ihm sein Gesicht zwischen meine Brüste und wohlig grunzend tauchte er dort ein.
In der Folge erwies er sich als guter Liebhaber. Er wusste welche Knöpfe man im Allgemeinen bei Frauen zu drücken hatte und welche bei mir im Besonderen. Das lernte er wirklich schnell. Und er hatte mindestens in einem Punkt dreist gelogen: er lebte nicht seit Monaten monogam. Wenn das gestimmt hätte, hätte er mich vollgeschlonzt drei Sekunden nachdem er eingedrungen war. Aber er erwies sich selbst bei diesem ersten Mal, dem noch viele Male folgen sollten, als ausdauernder Liebhaber.
Und das machte diese Schwindelei doch wirklich verzeihlich, oder?
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