Valerie, Levi und ihre Mutter

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Valerie, Levi und ihre Mutter

Valerie, Levi und ihre Mutter

Sven Solge

Von da an sprach ihre Mutter nicht mehr davon, ob sie nicht doch lieber in ihrem Haus bleiben wolle, denn schon nach kurzer Zeit zog Lorenz bei ihr ein und ihre Mutter blühte förmlich auf. Und die wenigen Male, die Mutter und Tochter sich trafen, waren angefüllt mit den Schwärmereien von Erica:

„Was Lorenz doch für ein toller Liebhaber sei und er nie von ihr abließ, bevor sie nicht auch ihren Orgasmus durchlebt hatte!“

Valerie war es manches Mal richtig peinlich, wenn ihre Mutter so unverblümt von Lorenz Vorzügen sprach: „Was für ein muskulöser Kerl er doch für sein Alter noch war und wie stark er bestückt wäre.“

Valeries Gedanken waren bei den Erzählungen ihrer Mutter, während sie mit dem sperrigen Einkaufswagen durch den Baummarkt eilte. Sie brauchte dringend noch Raufaser und Kleister, sowie Farbe. Das kleine Zimmer ihrer Wohnung war das einzige, was noch nicht gestrichen war. Da es das Schlafzimmer werden sollte, reichte hier Raufaser und ein Anstrich in mintgrün. Die Raufaser und den Kleister hatte sie schon, nun fehlte nur noch die Farbe. Ein Farbmuster hatte sie sich schon rausgesucht, nun musste sie nur noch einen Verkäufer finden, der ihr die Farbe an mixen könnte.  

Mit den Augen auf der Suche nach einem Fachmann in der Farbenabteilung, schob sie ihren Wagen zügig durch die Regale, als sie plötzlich gestoppt wurde, dem ein Aufschrei folgte.
Entsetzt sah Valerie auf den Mann herunter, der gebückt vor ihrem Einkaufswagen hockte und sich die Achillessehne rieb.

-*-

Levi

Levi kochte vor Wut, nur der höllische Schmerz an seiner Achillessehne ließ ihn noch nicht platzen. Er rieb sich die Stelle, wo der Rammschutz des Einkaufwagen ihn getroffen hatte, doch langsam ließ der Schmerz nach.

Dann wollte er der Person seine Meinung sagen, richtete sich etwas auf und begann: „Können sie nicht aufp…..!“, weiter kam er nicht, als er in die wohl schönsten und schuldbewusstesten Augen sah, die er jemals gesehen hatte.

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