Vanessa steht

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Vanessa steht

Vanessa steht

Stayhungry

Agnes hob Vanessas Haar, löste den Karabinerhaken aus dem Ring ihres Lederhalsbandes und beschmuste ihren Nacken und ihre Ohrläppchen. Oh Gott, stöhnte Vanessa matt, ich bin noch nie so heftig und oft gekommen! Ich hätte mir nie vorstellen, können, dass es so was gibt, diese unglaubliche Lust einfach nur gefickt zu werden, von irgendwem. Aber jetzt kann ich echt nicht mehr! Meine Knie schmerzen schon unerträglich. Agnes löste alle Fesseln, hakte Vanessa mit festem Griff unter und etwas wackelig staksten die beiden Grazien in Richtung von Agnes Büro. Mit strahlendem Lachen und hoch erhobenem Kopf nahm Vanessa den Applaus ihrer Liebhaber entgegen.

*

Mit immer noch schmerzenden Knien und ramponiertem Fahrgestell schlich Vanessa zu ihrem Auto, wollte nur noch duschen und dann ins Bett. Als sie nach Hause fuhr, stiegen mit der räumlichen Distanz zum exotischen Ambiente von Agnes' Haus, in dem sie sich selbst in vollkommen unbekannter Weise erfahren hatte, widerstreitende Gefühle in ihr auf. Was hab' ich da nur getan? fragte sie sich unablässig. In Wellen wurde ihr schlecht, wenn sie an all die Männer dachte, denen sie sich so vollends ausgeliefert hatte, und fassungslos musste sie sich eingestehen, dass sie dies wirklich tief befriedigt hatte und immer noch erregte. Entsetzt über sich selbst, schwor sie sich, sich nie wieder dorthin zu begeben. Ihre Neugier und ihr Bedarf an Exzess waren gestillt, ein für alle Mal. Als sie sich endlich zu diesem hochanständigen Entschluss durchgerungen hatte, fiel sie erschöpft in traumlosen Schlaf.

Kraftlos hatte sie morgens auf den Wecker gehauen, sich schlaftrunken hochgerappelt und eine neue Nachricht auf dem Smartphone gefunden: Schatz, wir haben die Reparatur noch nicht ganz hingekriegt und müssen bis morgen noch an der Anlage weiterarbeiten. Ich komme daher leider erst übermorgen wieder nach Hause. Sorry, hab' dich lieb! Ja, so war das mit dem gut bezahlten Job ihres Freundes als Servicetechniker. Da wurde sie oft unerwartet schnell zur Strohwitwe. Doch jetzt war etwas anders.

Das Bedauern, das sie in ihrer Antwort ausdrückte, war zum ersten Mal nicht aufrichtig. Denn gleich danach meldete sie sich an für die kommende Nacht in Agnes' Haus.

Ich will ein großes Bett voller Männer! schrieb sie. Stehen kann ich heute Nacht bestimmt nicht mehr!

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