Vereint

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Michael Müller


In jedem der Träume war er in die Uniform eines Soldaten gekleidet und oft in Kämpfe verwickelt. Der für ihn schlimmste Traum war der drei Tage vor Judits Rückkehr geträumte.
Darin wurde seine Brust von einer Lanze durchbohrt und er sank auf seine Knie. Ein galoppierendes Pferd warf ihn zu Boden und er verlor sein Bewusstsein.
Am Morgen verspürte er ein schmerzhaftes Brennen nahe dem Herzen, das aber im Laufe des Tages schwächer wurde. Er nahm sich vor in den nächsten Tagen einen Arzt zu konsultieren.
Beendet wurde die Serie seiner Träume in der darauf folgenden Nacht durch diesen: Ein Mann, eindeutig Erich nicht ähnlich, betrat das Haus in dem das Mädchen alleine war. Die Beiden saßen am Tisch und der Mann hatte einen Becher Wein von ihr gereicht erhalten. Er sprach auf sie ein und sie glitt langsam auf einen Stuhl an seiner Seite. Während er weiter sprach zeichnete sich Entsetzen auf ihrem Gesicht ab, schließlich presste sie ihre Faust gegen ihren Mund, sank auf ihren am Tisch liegenden Arm und ihr Körper wurde von heftigem Weinen geschüttelt. Der Mann sprach beruhigend auf sie ein und legte eine Hand auf ihre Schulter. Es dauerte aber lange, ehe sie sich beruhigt hatte und erst danach verließ der Unbekannte das Haus. Das Mädchen blieb mit tränenüberströmtem Gesicht am Tische sitzen. Judit kam zurück und viele Nächte der folgenden Monate verbrachten sie gemeinsam. Diese Nächte waren reich an gemeinsam erlebter Lust aber es gab auch Nächte die sie eng umschlungen, ihre nackten Körper aneinander geschmiegt nur deren Wärme genießend, verbrachten. Nur selten war in dieser Zeit Erichs Schlaf von ihm unverständlichen Träumen gestört. In diesen Träumen sah er eine Frau ziellos durch Strassen wandern. Offenbar war sie auf der Suche, aber Erich erfuhr nie wonach. Wenn er erwachte, lag er lange Zeit wach und versuchte den Sinn dieses Traumes zu erkennen.

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