Vereint

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Michael Müller

Judit war Archäologin und hatte Angeboten bekommen für drei Monate an Ausgrabungen in Ägypten teilzunehmen. Sie lud aber Erich ein, sie während ihres Aufenthaltes in Ägypten zu besuchen. In zwei Wochen wird sie abreisen und bis dahin mit Reisevorbereitungen beschäftigt sein, habe aber vor die beiden letzten Tage vor ihrer Abreise mit ihm gemeinsam zu verbringen.
In den vergangenen Jahren war es schon mehrmals zu mitunter monatelanger Abwesenheit Judits gekommen und Erich nahm deshalb ihre Mitteilung gelassen entgegen. Judit versprach auch Erich, ihn in den nächsten beiden Wochen einige Male anzurufen und sie schieden im Bewusstsein der kommenden, längeren Trennung. Alleine besuchte Erich am Abend eines seiner Stammlokale, traf einige seiner Freunde und unterhielt sich mit diesen bis lange nach Mitternacht. Wieder zu Hause war er rasch in den Schlaf gesunken, der traumlos blieb. Auch in den Nächten bis zu Judits Rückkehr zwei Tage vor ihrer Abreise, träumte Erich nicht von dem Mädchen.
Am Tage ihrer Abreise fuhr sie Erich zum Flughafen und bummelte anschließend durch die Stadt. Den Abend verbrachte zu Hause ohne an seine vergangenen Träume zu denken oder an das Buch, das nun schon über zwei Wochen unbeachtet im Bücherregal stand.
Erst in der dritten Nacht nahmen seine Träume ihren Fortgang. Es war Abend und er näherte sich der Hütte deren Türe offen stand. Nur mehr wenige Meter trennten ihn davon, als sie aus dem Haus gelaufen kam und ihn freudig umarmte. Er zog sie an sich, hob sie hoch und begann, sie in seinen Armen haltend zu tanzen.
Sein Mund war auf den ihren gepresst und er fühlte ihre Zunge in seinem forschen.
Gemeinsam betraten sie die Hütte, deren Inneres von einer Kerze erhellt war. Er setzte sich und sie nahm einen Teller, schöpfte aus dem Kessel am Herd Suppe und stellte den damit gefüllten, dampfenden Teller vor ihn hin. Während er nun aß sprachen sie, Erich behielt dieses Gespräch aber wieder nicht in seiner Erinnerung.

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