Verenas Seitensprung

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Verenas Seitensprung

Verenas Seitensprung

Mikael Goodenwind

Verena war wieder einmal sauer auf ihrem Mann. Klaus, so heißt der Gute, wusste einfach nicht zu schätzen, was er an ihr hatte, das war ihre feste Überzeugung. Im Bett spielte sich nun schon seit Monaten so gut wie gar nichts ab und dabei waren die beiden ein junges Ehepaar ohne Kinder, das also eigentlich ohne Angst vor unliebsamen Überraschungen ganze Tage im Bett rumtoben und experimentieren konnte. Klaus aber dachte nur an Beruf und Karriere, seine Verena blieb dabei auf der Strecke. Schon oft hatte sie daran gedacht, sich die sexuelle Befriedigung, die ihr in der Ehe versagt blieb, in einem anderen Bett zu holen. In ihrem Bekanntenkreis waren auch einige Männer, mit denen sie ein Abenteuer wagen würde, aber sie wollte sich nicht in deren feste Beziehungen drängen oder die Freundschaft zu ihnen wegen Sex aufs Spiel setzen.
Heute hatte sie wieder versucht, ihren Klaus zu verführen. Sie hatte sich schöne Dessous unter einem kurzen Rock und beinahe durchsichtiger Bluse angezogen und so die Heimkehr ihres Mannes aus der Firma erwartet. Er aber hatte sie kaum beachtet, hatte sein Mittagessen, das sie ihm mit so viel Liebe bereitet hatte, in aller Eile runtergeschlungen, dann murmelte er irgendwas von einem wichtigen Projekt und schon war er aus der Tür, um noch einmal zur Firma zu fahren. Verena fühlte sich verletzt und minderwertig und saß nun schluchzend auf dem Sofa in der Stube. Sie würde Klaus all diese Lieblosigkeiten heimzahlen, das stand für sie in diesem Augenblick bombenfest. Nur wie? In diesem Moment kam ihr der rettende Gedanke! Vor einigen Tagen hatten sie in einer Kleinanzeigenzeitung etwas gesucht und dabei hatte Verena bemerkt, dass dort auch Kontaktanzeigen abgedruckt waren. Eiligst suchte Verena die Zeitung aus dem Stapel Altpapier, in das sie die Zeitung bereits zur Entsorgung geworfen hatte, heraus und schlug sie auf. Und richtig, bereits nach kurzer Suche entdeckte sie die Kontaktanzeigen und stellte fest, dass sie teilweise recht eindeutig formuliert waren. Was die können, kann ich auch, dachte sie sich und holte Stift und Papier. Mehrmals verwarf sie den Textentwurf auf ihrem Blatt wieder, dann hatte sie den Text, der für ihren Zweck ideal war, wie sie meinte.

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