Heike Gerber fühlte sich von Anfang an wohl in der Firma Gassner. Herr Andersson war ein legerer Firmenchef und mit Frau Baumüller verstand sie sich schon vor ihrer eigentlichen Einstellung sehr gut. Sie kleidete sich immer ein wenig körperbetont, knackig sitzende Hose oder enger Rock. Bei den Kleidern war selten eines ohne Beinschlitz. Und der BH durfte schon mal durch die Bluse hindurchscheinen.
„Würden Sie sich wirklich trauen?“ fragte Patricia provozierend, nachdem auch zwischen den Beiden die Glasfront in Martins Büro zur Sprache kam. Heike Gerber hatte noch einmal nachgefragt und die Bestätigung erhalten, dass die Frau des Chefs sowie Anteilseignerin des Betriebes es auf ihrer Hochzeitsfeier jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter freigestellt hat, sich davor auszuziehen.
„Ich denke schon,“ antwortete Frau Gerber. „Ich wollte mir schon immer mal beweisen, dass ich mich etwas Außergewöhnliches traue. Aber,“ Heike zögerte ein wenig, „ich will danach nicht als Firmenschlampe dastehen!“
„Keiner würde es wissen!“, argumentierte Patricia. „Und Martin, also Herr Andersson, ist sehr verschwiegen!“
Für sich selbst dachte Pat: Wenn Du wüsstest was die Anderssons so alles anstellen…!
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Die Alarmtöne waren nicht zu überhören und ebenso wenig konnte man die blinkenden Anzeigen ignorieren. Im Cockpit herrschte Spannung. Noch etwa dreißig Sekunden bis zum Aufsetzen. Zwei der vier Reifen des rechten Hauptfahrwerks waren platt. „Irgendwas beim Start“ war die einzige Erklärung dafür.
Olivia hatte ihre Passagiere über dieses technische Problem informiert und darum gebeten, den Anweisungen der Kabinencrew Folge zu leisten. Die A350 war mit nicht ganz 300 Passagieren an Bord und maximaler Zuladung in den USA gestartet.
In der ersten halben Stunde nach dem Start war keine Zeit an etwas anderes als die Behandlung des Problems zu denken.
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