Verloren im Black Forest

Was sollte ich nur machen? Ich spürte, wie die Verzweiflung langsam von mir Besitz ergriff. Wenn ich Pech hatte, kam hier in den nächsten Stunden kein Mensch vorbei, der mir eventuell helfen konnte?
Plötzlich klatschte mir ein großer Regentropfen auf den Kopf, dass hatte mir gerade noch gefehlt, dass es jetzt tatsächlich an zu regnen fing. In meinem Unglück hatte ich überhaupt nicht bemerkt, dass es merklich dunkler geworden war. Ich blickte nach oben, zu den Baumwipfeln und bekam den nächsten Regentropfen genau auf die Stirn und dann wurden es immer mehr. Mit fahrigen Fingern öffnete ich meinen Rucksack und holte meine Regenjacke raus und zog sie mir über. Kaum hatte ich die Kapuze auf meinem Kopf, ging der Regen richtig los, es war ein richtiger Wolkenbruch, der auf mich niederprasselte.
Augenblicklich fing ich an zu frieren, ja ich hatte richtigen Schüttelfrost. Erst jetzt kam wohl der Schock meines Unfalls hinzu. Ich hatte nur kurze Shorts an und meine Beine wurden von der Regenjacke nicht bedeckt.
Doch dann fiel mir ein, dass ich in meinem Erste-Hilfe-Päckchen eine Rettungsdecke hatte. Wieder öffnete ich meinen Rucksack und holte mit klammen Fingern die Goldene Decke raus und entfaltete sie. Von meinem Erste-Hilfe-Kurs wusste ich noch, dass die goldene Seite an den Körper gehört und wickelte meine Beine damit ein. Augenblicklich kam der Regen nicht mehr an meine nackten Beine und ich bildete mir ein, dass mir auch etwas wärmer wurde.
Zusammengekrümmt saß ich da und ließ alles stoisch über mich ergehen, was konnte ich auch schon machen, in meiner hilflosen Lage?
Der Weg, auf dem ich hergekommen war, wurde langsam zu einem Wildbach, so viel Wasser kam vom Himmel. Ich hatte nur Augen für das gurgelnde Wasser und schrak deshalb heftig zusammen, als zwei derbe Stiefel in meinem Blickfeld erschienen. Gleichzeitig spürte ich eine Hand auf meinem Rücken und ich riss abwehrend meine Arme hoch. Meine Nordic Working Stöcker, die immer noch an meinen Handgelenken hingen, flogen zur Seite.