Verloren im Black Forest

69 22-34 Minuten 4 Kommentare
Verloren im Black Forest

Verloren im Black Forest

Sven Solge

Alfons hockte sich vor ihr hin und sah sie von unten herauf an: „Bist du verletzt?“ Er deutete auf ihren Fuß. Dabei schaute er sie direkt an und musste feststellen, dass ihr Blick nicht mehr ängstlich war, eher neugierig und offen.
„Ich bin auf einer Baumwurzel umgeknickt!“, sagte sie und zeigte etwas zurück auf dem Weg.
Alfons nickte: „Halbe Wanderschuhe sind nichts für den Schwarzwald!“ Er deutete auf ihren rechten Fuß: „Darf ich ihn mir mal ansehen? Ich will nur schauen, ob nichts gebrochen ist?“ Er wartete keine Antwort ab, sondern fasste unter ihren Unterschenkel und hob ihr Bein langsam an, ging dabei aber so vorsichtig vor, dass es schon fast zärtlich war.
Für mich kam diese Berührung so unerwartet, dass ich keinen Einwand hatte. Ja, die Wärme seiner Hand verteilte sich an meinem ganzen Bein, auch wenn das Regenwasser jetzt von seiner Hutkrempe auf meinen Fuß tropfte, spürte ich es nicht, sondern beobachtete nur, wie seine Finger unglaublich sanft meinen Knöchel abtasteten.
„Gebrochen scheint nichts zu sein! Kannst du deine Zehen bewegen?“, fragte er und nachdem sie es gemacht hatte und leise „ja!“ , sagte.
Nickte er, wie zur Bestätigung seiner Diagnose. „Vielleicht eine Verstauchung oder Zerrung, schlimmer wäre ein Bänderriss! Du solltest das unbedingt im Krankenhaus abklären lassen!“
Ich zog mein Handy aus der Jackentasche und deutete auf das Display: „kein Empfang?“
Er nickte: „Wenn ich dir helfe, könntest du laufen? Hier kannst du nicht bleiben, hier kommt kein Krankenwagen hin. Keine hundert Meter von hier gibt es eine kleine Schutzhütte, wenn ich dich stütze, meinst du, du könntest das schaffen?“
Er reichte mir die Hand und ich erhob mich. Seine Hand, die eben fast schon zärtlich meinen Knöchel betastet hatte, packte jetzt kräftig zu und half mir so beim Aufstehen. Erst jetzt, als ich stand, sah ich in sein Gesicht und entdeckte warme, braune Augen umrahmt von vielen kleinen Lachfältchen. Sein Mund war kaum zu sehen, da er von einem Vollbart verdeckt war.
Ich stand recht unsicher auf meinem linken Bein, er aber hielt mich an der Hand und mit der anderen Hand stützte ich mich mit dem Stock ab.

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Lob und Guten Abend

schreibt Hansch

Guten Abend Sven, alle deine Geschichten sind ganz toll und gut zu lesen! Alle alle deine Geschichten haben eine Handlung und sind nicht nur einfache Bums- und Rein/Raus-Geschichen. Zerreißen kann jeder, aber sie sollten es erstmal besser machen! Alle deine Geschichten lesen ich mit großer Freude, viele hab ich sogar mehrmals gelesen. Auch wenn du mit dem Schreiben aufhören willst, danke für all deine bisherigen, schönen Geschichten und jetzt freue ich mich auf die nächsten Ergüsse aus deiner Feder. Herzliche Grüße, den Mut nicht sinken lassen und noch (etwas) weitermachen.

Danke

schreibt SvenSolge

Hallo rockroehre und Amorelio, vielen Dank für Eure überaus hilfreichen Bewertungen! Es tut gut, überhaupt Mal eine Rückmeldung von den Lesern zu bekommen, seien sie auch noch so negativ wie Eure. Aber ich hatte es ja vor einiger Zeit schon angekündigt, jetzt ist Schluss! Ich hoffe im Stillen, dass mich einige Leser trotz der Fehler, vermissen werden? Sven Solge

schreibt Amorelio

und es sind auch Nordic Walking Stöcke :)

Kleiner Gruß aus dem Fanlektorat

schreibt rockroehre

»Ich hatte ja unter der Jacke nur ein dünnes T-Shirt und BH an sowie meine kurzen Shorts.« ./. »Alfons sagte nichts, aber ich spürte seine Hand, wie sie sich wieder über meine Brust schob und dieses Mal ohne Stoff dazwischen, denn für einen BH waren meine Titten zu klein […]« Ich sags nur.

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