Vernissage & Ekstase

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Vernissage & Ekstase

Vernissage & Ekstase

Beatrice Unger

Die Vernissage neigte sich dem Ende zu. Die Gäste verabschiedeten sich einer nach dem anderen, und meine Freundin rief mir zu: "Schließt du dann bitte ab? Es sind alle weg." Ich nickte und begann, die Gläser einzusammeln, als ich bemerkte, dass er noch da war. Der Professor saß in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und schaute mich an. Offensichtlich wartete er auf mich. Ich fühlte mich klein, unsicher, als ob seine Präsenz den Raum dominierte. Er stand auf, kam auf mich zu und legte seinen Arm um meine Schulter – eine Geste, die mich überraschte. "Komm", sagte er bestimmt, "ich zeige dir, wo das wirkliche Leben brodelt." Wieso duzte er mich plötzlich? Es fühlte sich intim an, fast fordernd. Dennoch folgte ich ihm, rutschte auf den Beifahrersitz seines Wagens. Die Fahrt führte uns vor die Stadt, zu einem stillgelegten Betriebsgelände. Die Straßenlaternen warfen lange Schatten, und die Luft war kühl. Er parkte und führte mich zu einer großen Scheibe, vor der bereits ein paar Männer standen. Drinnen war Licht, und ich sah Paare – nackt, eng umschlungen, die sich küssten, leckten, vögelten. Es war wie ein Schock. "Was ist das?", flüsterte ich. Er erklärte leise: "Ein Swingerclub. Das ist ein durchsichtiger Spiegel. Drinnen sehen sie nur sich selbst." Tatsächlich erkannte ich, dass es für die drinnen wie ein Spiegel wirken musste.

Ein Paar kam ganz nah heran: Ein Mann um die vierzig, mit einem jungen Mädchen, vielleicht gerade achtzehn. Er zog ihr die Sachen vom Leib – nicht sanft, sondern hastig, fordernd. Sie wand sich in seinen Armen, ihre Hände glitten unter seinen Hosenbund. Bald wälzten sie sich nackt auf dem Boden. Sie hockte über seinem Gesicht, zappelte vor Lust, während sie sich lang machte, um seinen Schwanz in den Mund zu nehmen. Er stieß in ihren Mund, als ob er sie vögelte. "Abscheulich", murmelte ich und wollte weg. Aber seine Arme hielten mich fest. "Schau hin", befahl er. Ich konnte nicht anders. Der Anblick erregte mich wider Willen. Im Hintergrund tobten andere Paare: Eine Frau ritt einen Mann, ein anderes Paar leckte sich gegenseitig. Die Geräusche drangen gedämpft heraus – Stöhnen, Klatschen von Haut auf Haut. In mir stieg eine Hitze auf, die ich nicht kannte. Meine Schenkel pressten sich zusammen, und ich spürte Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen. Es war, als ob mein Körper reagierte, ohne dass ich es wollte. Mein nächster Fluchtversuch scheiterte ebenso. Stattdessen klebten meine Augen an den Szenen. Die Kleine schluckte alles, als der Mann kam, und ich fühlte eine Welle der Erregung durch mich hindurchjagen.

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