Frau Schneider fiel ihr ins Wort: „Was schlägst du stattdessen vor? Deine Freundin hat für dich geschwiegen und von mir dafür Haue bezogen! Ich mache dir folgenden Vorschlag, Heidi! Ich verschiebe euren gemeinsamen Termin um zwei Wochen. Bis dahin sieht es bei Marlene wieder besser aus, was ihr Hinterteil anbelangt. Dafür wirst du dich morgen früh vor der ersten Schulstunde bei mir einfinden. Wir gehen dann zusammen in die 9. Klasse…“ Heidi sah die Direktorin verständnislos an. „Was soll ich denn in der Neunten?“ Frau Schneider wirkte amüsiert, als sie antwortete. „Den Popo vollkriegen, meine Liebe! Ich werde dich vor den Schülerinnen übers Knie legen und dir deinen blanken Hintern verhauen! Bist du damit einverstanden?“ Heidi nickte nur. Sie wollte dieses Opfer bringen, da Marlene für sie ja auch ihren Po hingehalten hatte. Die Frauen verabredeten sich zur ersten Stunde, die für Heidi die schlimmste ihres Lebens werden sollte. Sie sagte Marlene, dass sie zwei Wochen Zeit bekam, um ihren Po zu regenerieren. Marlene dachte, dass die Direktorin ein Einsehen hatte, da Heidi ihr nichts weiter erzählte. Heidi schlief schlecht in dieser Nacht, was ja kein Wunder war. Frau Schneider verlangte, dass sie die Uniform der jüngeren Mädchen anzog. Heidi schlüpfte in den blauen Rock, den sie lange nicht mehr anhatte. Die Direktorin gab ihr ein Exemplar in der passenden Größe mit, dessen Reißverschluss Heidi nun zuzog. Sie hatte auch die kurzen Söckchen an, die in der neunten Klasse üblicherweise getragen wurden. Jetzt fehlte nur noch die beige Bluse, die die Jüngeren unter dem blauen Blazer trugen. Heidi kam sich lächerlich vor, als sie in diesen Klamotten vor dem Direktionsbüro wartete. Manche ihrer Klassenkameradinnen tuschelten, als sie an ihr vorbei liefen. Marlene schluckte, als sie Heidi so sah. Das schöne, langmähnige Mädchen wusste nun, dass sich Heidi revanchieren wollte.
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