Versteckt auf Deck

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Versteckt auf Deck

Versteckt auf Deck

Nada Njiente

Chania, Endstation. Der alte Reisebus hielt vor dem hässlichen Hafen, in welchem eine riesige weiße Fähre lag. Die Sonne stand hoch, es sollte noch Stunden dauern, bis das Schiff zu seinem Zielort Athen auslief. Was sollte ich nur die ganze Zeit anstellen? Der große Platz war menschenleer, lange Reihen mit schrecklich unbequemen langen Metallbänken, auf denen sich in der Hochsaison die Urlauber tummelten standen jetzt einsam und verlassen in der Gegend herum. Ich schlenderte unschlüssig umher, sollte ich nicht zunächst zu dem Häuschen gehen, um das Ticket zu erstehen? Doch auch dort war niemand zu sehen. Ich schlenderte umher und hing meinen Gedanken nach. Nun ging es zurück in die Kälte, am nächsten Tag sollte abends mein Flieger nach Berlin abgehen, ich hatte Kreta bin zum letzten Moment genossen. Der kurze Urlaub, den ich mir gegönnt hatte ließ mich entspannt in die Zukunft blicken. Schnell hatte ich Anschluss zu einer Gruppe von jungen Männern gefunden, die am gleichen Ort untergekommen waren. Sie hatten sich Motorräder geliehen und mich des Öfteren mitgenommen, mir Teile der Insel gezeigt, welche ich alleine nicht besucht hätte. Alle drei waren scharf auf mich gewesen, aber sie haben einander auch erfolgreich im Wege gestanden, mit keinem hatte sich etwas ergeben, obwohl sie mir, einer wie der andere, schmachtende Blicke zugeworfen hatten. Für mich war das relativ untypisch, normalerweise überschlugen sich bei mir im Urlaub die Liebesabenteuer, und ich musste mir jedes Mal mit hochrotem Kopf zugestehen, dass ich mal wieder arg über die Strenge geschlagen hatte. Doch diesmal hatte ich mich auf mich selbst konzentriert, hatte mich wohlwollend selbst befriedigt, und gar keine große Lust gehabt einem der Jungs Hoffnungen zu machen. Warum auch nicht, ich musste ja nicht nach jedem Trip gleich wieder eine Hand voll Liebschaften aufweisen.

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