Versuchungen

Nach dem großen Sterben – Teil 14

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Reinhard Baer

Plötzlich schluchzte sie, die Erlebnisse in Oklahoma-City hatten sie wieder eingeholt, und schlang ihre Arme um mich. Ihre Haare kitzelten mein Gesicht. Sie roch gut. Der Nuttenfürst musste ihr die Gelegenheit zur Körperpflege gegeben haben, vielleicht hatte er vorgehabt, sie bei einer Rast zu vergewaltigen. Zuzutrauen wäre es ihm gewesen.

Ich traute mich nicht, mich aus der Umarmung zu befreien. Gönnte ihr, die doch nur knapp 10 Jahre jünger war und doch so mädchenhaft, zart und zerbrechlich wirkte, das Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Plötzlich suchten ihre Lippen meine.
Ganz ehrlich? Ja, meine Freunde, zu euch will ich ehrlich sein. Meine Gegenwehr war nur pro forma, viel zu lange hatte ich schon die Phantasie mit ihr zu schlafen.
„Nein, nicht, … das dürfen wir nicht“ stammelte ich nach dem ich mich von ihr gelöst hatte. Mit großen verheulten Augen sah sich mich an. „Warum nicht?“
„Na wegen Jill, wegen deiner Schwester ... es passt einfach nicht.“
„Halte mich fest! Biiiitte.“ Das ‚Bitte‘ kam so bettelnd, so jämmerlich, das mein Restwiderstand, der ehe nicht sehr groß war, zusammenbrach. Der ‚point of no return‘ war längst überschritten.
Ich erwiderte ihren Kuss, unsere Zungen tasteten sich ab, umtanzten einander. Als sie ihre Hand unter mein Hemd schieben wollte, hielt ich sie zurück. „Nicht hier!“ Ich stand auf, nahm sie bei der Hand und führte sie in die Feldscheune, die ich bei unserer Ankunft schon einmal durchsucht hatte um keine Überraschungen zu überleben. Etwa um sicherzustellen, dass keine Donalds darin herumirrten.

Ich zeigte auf die Galerie, auf der noch Heu lag. „Da oben bauen wir unser Nachtlager. Da oben ist perfekt, da können uns Donalds nicht überraschen. Wir müssen nicht mal Wacheschieben.“
Ich holte die Decken aus dem Auto und baute uns ein Lager. Linda kam die Leiter herauf. Es sah irgendwie sexy aus, die schlanke Frau in engen Jeans und figurbetonter Bluse, mit dem Pistolenholster an der Seite.

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