Der Vertreter und die Punkerin

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Der Vertreter und die Punkerin

Der Vertreter und die Punkerin

A. David

„Ick gloob ick spinne, ham die einen an der Ratsche? Ick bleib doch nich über nacht in dem Aufzug. Watt iss, wenn wa mal müssen?“

„Laufenlassen“ sagte Burgner.

„Typisch Mann. Du machst et dir einfach. Schniedel raus und in die Ecke gepisst. Ick muß mir hinhocken und dir alles zeigen.“

„Ich drehe mich um. Versprochen.“ Sagte der Verkäufer, dem es bei dem Gedanken schauderte, der dicken Punkerin beim Pinkeln zuzusehen. Aber ein kleines bißchen war er schon neugierig, wie ihre Muschi aussah. Ob sie da auch einen Irokesenschnitt hatte? Burgner mußte grinsen. Die Punkerin, der Verkäufer schätzte sie auf 23, 24, womit sie dann gute 10 Jahre jünger war als er, hatte ihn beobachtet.

„Watt grinsten da so blöde? Ich wette, du hast dir gerade vorgestellt, wie ick die Hose runterlasse und du versuchst, einen Blick auf meine Mumu zu erhaschen. Gibbs doch zu, du Spanner.“

„Glauben Sie mir, der Blick auf Ihre intimsten Stellen wäre das letzte, was ich mir in dieser Situation wünsche.“

Burgner wollte beim „Sie“ bleiben, während die Punkerin ihn direkt duzte.

„Oh, der feiner Herr interessiert sich nicht für die fette Punkerin und ihre Möse. Du pimperst wohl nur feine Damen im Abendkleid. Ich wette, du hast dir gerade gefragt, ob die Haare an meiner Mumu auch grün einjefärbt sind.“

Burgner fühlte sich ertappt. Er überlegte, ob er gar nichts sagen, es abstreiten oder zugeben sollte. Er entschied sich für letzteres.

„Ich gebe zu, dass ich für eine Nanosekunde daran gedacht habe. Entschuldigen Sie.“

„Na wenigstens biste ehrlich. Ick heiße übrigens Anina.“

„Burgner“ stellte sich der Verkäufer vor.

„Haste keenen Vornamen? Wenn du glaubst, ick Sieze dir, dann biste falsch jewickelt. Ick duze grundsätzlich erstmal alle Menschen. Dass „Sie“ muß man sich bei mir verdienen, das DU ist umsonst. Also, wie heeßte, oder konnten sich deine Eltern keinen Vornamen leisten?“

„Ich heiße Errol“

„Oh, wie Errol Flynn oder Errol Sander. Aber Schauspieler biste nich, wa?“

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