Sie zog es über und brachte kurz ihre Frisur in Ordnung. Derart gestylt zog sie schwarze Sandalen mit ordentlichen Absätzen an, griff zu ihrem peppigen Trolley und verließ die Wohnung in Richtung des nahen Einkaufszentrums. Ja, Slip und BH sparte sie sich und Buttplug und Liebeskugeln blieben, wo sie waren. Am nächsten Straßenblock erreichte sie die Arkaden des Einkaufszentrums und schritt mit festem Blick in das spiegelnde Glas die Schaufensterfront ab, die Sonnenbrille auf den Kopf geschoben für einen ungetrübte Sichtung. Ihr Sommerkleid saß perfekt und für alle ersichtlich trug sie keinen BH, so dass ihre harten, dunklen Nippel sich attraktiv in ihrer Oberweite reckten. Dass sie auch keinen Slip trug, blieb nur dem flüchtigen Beobachter verborgen, denn ihr tiefschwarzer Venushügel schimmerte schon ein wenig durch das feine Tuch des dünnen Kleides. Würde es niemand bemerken? Das wäre doch schade! lachte sie in sich hinein. Egal, ob sie in seidig matt schimmernder Jeans mit dick besohlten Boots, in Jeans, T-Shirt und Cowboystiefein oder einfach in Jogginganzug und Sneakers hier entlanglief, immer prüfte sie auf dieser Teststrecke, wie ihr Auftreten wirkte. Wenn sie dann einschwenkte in den Eingangsbereich des Einkaufszentrums, wusste sie stets, es war alles perfekt.
Unter den schon relativ vielen Kunden im Supermarkt genoss sie ihren Auftritt. Nun wäre vielleicht ein lässiger, nicht allzu stylischer Freizeitstyle besser gewesen, um einen unkomplizierten jungen Mann auf sich aufmerksam zu machen und unauffällig anzusprechen, so sportlich oder Jeanstyp, vielleicht sogar ein bisschen Rockerin oder Heavy Metal Babe. Aber Eleganz gefiel ihr eben auch und Kleider machten Leute! So konnte sie immer wieder in eine Identität schlüpfen, die ein wenig anders war, so wie sie selbst immer ein wenig anders war, als manche sie sehen wollten.
Victoria am Samstag
Geschichten vom Anfang der Sehnsucht
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Victoria am Samstag
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