Hinzu käme, dass die Hotels viel billiger seien und es sei wirklich ruhig dort, selbst in der Nacht. Das stimmte alles, wie er sich schon in der ersten Nacht überzeugen konnte. Der kleine Strand am Fuß der Klippe war sehr malerisch, der Auf- und Abstieg nicht sehr beschwerlich. Das Essen im Seaview Restaurant tatsächlich exzellent und am Ende der Victoria Hill Street war es tagsüber sehr ruhig, aber auch nachts beschränkte sich die Musik in den Bars auf Zimmerlautstärke. Es soll wohl noch eine alte Verordnung aus frühen Zeiten geben, als sich noch kein Nachtleben breitgemacht hatte und die Hotels Gäste beherbergten, die Ruhe statt Rotlicht, Erholung statt Aufregung suchten. Das Hotel, in dem er sich einquartierte, „La niche au ciel“ , war nicht schlechter als das in der Stadt, der wesentliche Unterschied war, dass auch nachts ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, aber die Gäste mit ihren Ladys machten keinen Lärm. Er hatte, stellte er am nächsten Morgen, bei einem wirklich guten Frühstück, zufrieden fest, eine gute Wahl getroffen.
Er verbrachte den Tag mit ausgedehnten Spaziergängen. Die schmalen Pfade auf den Klippen boten wunderbare Aussichten und der Weg zurück, unterhalb am Strand entlang, war ebenfalls sehr abwechslungsreich. Die Steine am Fuß der Klippen ragten oft bis in das Meer hinein und es war manchmal gar nicht so einfach, sie zu überwinden. An dem kleinen Sandstrand unterhalb des Seaview wäre er gerne geschwommen, hatte aber seine Badehose nicht dabei und beschloss, dies am nächsten Tag ausgiebig nachzuholen. So watete er nur bis zu den Knien in dem warmen, ruhigen Wasser des Ozeans. Dann stieg er die Treppen hoch und genoss auf der Terrasse eine vorzügliche Fischplatte, die er kaum schaffte, dazu gab es trockenen australischen Weißwein. Beides, zusammen mit der kostenlosen Aussicht, ein Gedicht, das ihn freundlich und friedlich stimmte.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.