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Es gibt sie tatsächlich, die Liebe auf den ersten Blick, auch wenn ich nie daran geglaubt habe, besonders nicht daran, dass es mir passieren könnte. Damals war ich Ende zwanzig und hatte ein Jahr zuvor meine erste Stelle nach dem Studium angetreten. Ich bin mal wieder Single, denn meine Freundin Inge hat mich wegen Langeweile verlassen, wie sie es ausgedrückt hat. Sie liebte es, am Wochenende durch Clubs und Bars zu ziehen, oder auch den ein oder anderen Kurztrip zu unternehmen. Prinzipiell hatte ich nichts dagegen einzuwenden, doch ich bin eher der ruhige, zurückhaltende Typ, der sich auch gerne mal zuhause entspannt, besonders wenn man eine so gemütliche Wohnung hat, wie ich. Auf Dauer war Inge mir einfach zu stressig, und ich ihr umgekehrt zu ruhig. So ist es eben manchmal im Leben.

Doch als Anna und ich uns vor zehn Jahren auf der Gartenparty eines gemeinsamen Bekannten das erste Mal sehen, trifft es uns tatsächlich wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel. Wir unterhalten uns von Anfang an, als ob wir uns schon das halbe Leben kennen würden. Diese Vertrautheit und Nähe sind einfach nicht zu beschreiben. Gut, dass Anna ebenfalls Single ist, denn bereits nach zwei Stunden küssen wir uns leidenschaftlich irgendwo in dem großen Garten, hinter Bäumen versteckt. Unglaublich, denn ich habe noch nie eine Frau gleich beim ersten Treffen geküsst, und jetzt naschen wir geradezu voneinander. So können wir gar nicht anders, als uns gleich für den nächsten Tag, es ist ein Samstag, zum Eisessen zu verabreden. Dabei ist uns beiden klar, dass es nur ein Vorwand ist, denn viel zu sehr sehnen wir uns nach ungestörter Nähe.

Das Eis schlingen wir fast herunter, und kaum in meiner Wohnung angekommen, halten wir uns nicht mehr zurück. Was folgt, ist der mit Abstand beste Sex meines bisherigen Lebens.