Vierer für Anfänger …

„Ach, und da hast du zuuuufääällig an mich gedacht, ja?“, stieß Katja hervor.
„Na, wenn du mich schon so fragst: Ja. Wir haben gemeinsam an ein unverbindliches Kennenlernen in der Kneipe gedacht. Denk doch einfach mal drüber nach.“
Katja schien sprachlos, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand. An der Wohnungstür angekommen, rief sie mir, ohne sich noch einmal umzudrehen, zu: „Mache ich!“.

Am nächsten Abend bekam ich eine WhatsApp von ihr: „Ok, mach was klar. Nächsten Di oder Do wäre gut.“ Ich nahm Kontakt mit den beiden auf und wir vereinbarten uns für nächsten Donnerstag in einer Kneipe ein paar Straßen weiter. Ein Erkennungszeichen brauchten wir nicht. Wir würden sie erkennen. Wir gingen extra ein kleines bisschen nach der vereinbarten Zeit und sahen sie sofort an einem der Tische sitzen. Julia und Bernhard, 37 und 40 Jahre alt. So stellten sie sich bei uns vor. Wir hatten einen netten Abend mit überwiegend harmlosen, manchmal auch ein kleines bisschen anregenden, Themen.
Ich musterte Julia verstohlen: In der Bluse schien weniger drin zu sein, als ich aus der Ferne gemutmaßt hatte, aber insgesamt fand ich sie sehr ansprechend mit ihrem schulterlangen dunkelblonden leicht lockigen Haaren. Wir hatten eine ganze Weile über Urlaubsgestaltung und Erlebnisse geplaudert und uns dabei ‚abgetastet‘. Irgendwann, als sich alle sicher waren, dass die Chemie stimmt, wurden wir konkreter: „Also“, sprach ich das Thema an, „haben immer noch alle Interesse an unserem gemeinsamen Vorhaben?“
Bernhard nickte, die Ladies sagten: „Ja.“
„Na, dann würde ich vorschlagen, auf neutralem Boden. Nicht bei uns oder euch.“ (Wir ließen sie in dem Glauben, dass wir ein ‚richtiges Paar‘ wären).
„Wie? Im Hotel?“, fragte Bernhard.
„Nein“, antwortete ich und grinste, „viel praktischer! In meinem Appartementhaus im Gästeappartement. Das buche ich bei mir.“
Dass an diesem Abend die Kameras liefen, schließlich will man ja ein Andenken, verriet ich nicht. Alle waren einverstanden und wir verabredeten uns für Samstag.