Vom Preis für‘s Überleben

Margot – Eine Geschichte unter vielen in ihrer Zeit – Teil 3

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Vom Preis für‘s Überleben

Vom Preis für‘s Überleben

Svenja Ansbach

Vermutlich konnte er noch gar nicht fassen, wie schnell und einfach sich alles gefügt hatte, in diesen sonst so schwierigen Zeiten.  
Ich war mir nicht sicher, ob er vorsichtig wegen mir war oder Angst hatte zu schnell zu explodieren. Vermutlich beides.
Wir merkten beide schnell, dass diese Stellung aufgrund seines Handikaps nicht optimal war, denn er hatte große Mühe, mich von seinem Körpergewicht zu entlasten. Aber bevor er etwas ändern konnte, war es auch schon vorbei. Mit ein paar nun kraftvolleren Stößen pumpte er sein Sperma in mich und rollte sich auf die Seite.
„Tschuldigung, ich hab’s dir ja gesagt.“
Ich grinste und gab ihm einen Kuss auf die Nase. „Wir haben noch viele Gelegenheiten, uns zu steigern.“

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2003 ist meine Großmutter gestorben. Da ich ihr einziges weibliches Enkelkind war, hatten wir wohl ein besonderes Verhältnis und ihr Vertrauen zu mir war groß genug, dass ich ihre Geschichte aufschreiben durfte. Jetzt, zwanzig Jahre später, habe ich sie etwas verfremdet und für Erozuna auch ausgeschmückt, um sie hier zu veröffentlichen.
Die Geschichte hatte für Oma letzten Endes mit Johannes noch ein gutes Ende genommen. Die beiden waren lange verheiratet und führten, nachdem sie vor den anrückenden Russen im Sommer 45 ein zweites Mal Reißaus nahmen und lieber in die britische Zone gingen, eine gute Ehe im Westen der Republik.
Dort wurde 1946 ihre Tochter geboren, meine Mutter.
In Omas ‚guter Stube‘ hingen die ganzen Jahre zwei gerahmte Soldatenfotos an der Wand. Fritz und Karl in der Uniform von Gefreiten. Der unbefangene Betrachter wird sie für Brüder meiner Oma gehalten haben. Die Bilder nach ihrem Tod einfach wegzupacken, haben Mutter und ich nicht über das Herz gebracht. Sie hängen heute bei mir im Arbeitszimmer.

ENDE.

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