Vorgeplänkel

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Saltena

Petra stand vor dem Mehrfamilienhaus, das ihr Noemie genannt hatte. Während des Besuches bei Tom und Hanna hatte sie die Handynummer der Getauschten abgegriffen. Ein paar Tage hatte es gedauert, bis sie ihr eine Nachricht geschickt hatte. „Hallo, Getauschte“ hatte Noemie ein Zwinkerlächeln entlockt und ein paar frotzelnde Nachrichten später war die Einladung samt Adresse da. Sie war etwas vor der Zeit und ging langsam auf und ab. Sie lehnte sich an eine Laterne und schaute in die Zimmer des Hauses gegenüber. Sechs Wohnungen hatte sie ausgemacht, sodass hinter einem der Fenster der Mund sein musste, der Jan und Marion so viel Lust bereitet hatte. Marion und sie hatten natürlich über den Samstag gesprochen, der inzwischen auch schon drei Wochen her war. Bei der Erinnerung daran kribbelte es wieder in ihr. Sie spürte die Luft unter ihrem Kleid, der unmittelbar die glatte Muschi traf – nur war dieser Luftzug nicht abkühlend. Sie gab sich einen Ruck und ging auf das Haus zu.
Ein Klingeln, ein Summen und zwei Treppenaufgänge stand sie vor der einladend offenen Wohnungstür. Ein Kopf lugte um die Ecke und rief ihr ein „Komm rein“ zu. Petra ließ sich gerne bitten und schloss die Tür hinter sich. Sie ging den Flur hinunter. Rechts und links waren je zwei Türen – die am Ende standen offen.
„Setz dich schon einmal. Ich bringe ein paar Snacks mit.“
Petra sah das Wohnzimmer und schaute sich um. Geschmackvoll und zurückhaltend war es eingerichtet. Sie hätte die Besitzerin als eher schüchtern eingeschätzt, würde nicht zwei Mal Mel Ramos von der Wand schauen. Die Bilder hatte sie schon in Katalogen oder auch einer Ausstellung gesehen, aber noch nie als Druck an einer Wand. Ein Schmunzeln ging über ihr Gesicht ob der phallischen Überzeichnung der Zigarre.
„Gefallen sie dir.“ Noemie hatte sich neben sie gestellt.
„Schon – PopArt einmal anders.“
„In der Tat. Ich finde sie einfach cool.

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