Diese Geschichte begab sich im Frühjahr 1928. Colette ging im nahen Stadtwald spazieren, um die erblühende Natur zu genießen. Die junge Frau liebte dieses besondere, prickelnde Gefühl, das die zarten Sonnenstrahlen auf ihre blasse Haut zauberten. Colette lauschte gerne dem fröhlichen Pfeifen der Vogelmännchen, die sich gegenseitig zu übertrumpfen suchten. Wie sie sich anstrengten, das begehrte Weibchen durch einen besonderen Tanz zu umgarnen, damit sie es letztlich für den gemeinsamen Nestbau gewinnen konnten. Es gab auch einen eifrigen Specht zu hören, dessen Schnabel einen alten Baum bearbeitete, um ihn seinem Stamm ein neues Quartier zu finden. In dieses naturbelassene Idyll drang ein untypisches, klatschendes Geräusch. Colette hörte genauer hin.
Es schien, als wären da Schreie, die zweifellos aus einem weiblichen Mund drangen. Colette machte sich zu dem Ursprungsort dieser Geräuschquelle auf. Vielleicht brauchte diese Dame ja Hilfe? Colette schlich sich vorsichtig heran, um sich dann hinter einem mächtigen Eichenstamm zu verstecken. Was sie nun sah, übertraf ihre kühnsten Erwartungen meilenweit. Colette sah einen Herrn, der eine jüngere Frau übers Knie zwang, um ihr so die Sitzfläche zu versohlen. Allein dieser Umstand wäre schon schockierend gewesen, aber es sollte–aus Colettes Blickwinkel heraus –, noch viel spannender werden. Während der ca. 50-jährige Herr angemessen mit Anzug, Krawatte und Hut seiner aufregenden Tätigkeit nachging, bot die um einiges jüngere Dame ungewollte, rückseitige Einblicke. Der Mann hatte nicht nur ihr teures Kleid gelüftet, sondern ihr auch das feine Höschen geraubt. Nun verstand Colette auch, weshalb es so laut patschte. <Mein Gott, er haut sie auf den bloßen Popo!>, schoss es der scheuen Colette durch den Kopf. Einerseits empörte sie dieses rüde Vorgehen, dann aber erregte es sie auch auf eigenartige Weise. Colettes Unterleib geriet in Rage, was sie irritierte.
Sie konnte ihren Blick nicht mehr abwenden. Colette sog das Geschehen in sich auf, das sie immer mehr faszinierte. Sie entdeckte die Handtasche der Dame, die achtlos auf dem Waldboden lag.
Voyeurin
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