„Sie wollen w... waaas?" Stabsfeldwebel Schmidtchen war fassungslos. Vor seinem Schreibtisch im Geschäftszimmer stehend wiederholte ich stoisch meine Meldung: „Unteroffizier Johannsen, bittet als Wachhabender für den ausgefallenen Stuffz. Meiertöns dessen Kasernenwache zu übernehmen!"
„Sie sind doch nicht bei Trost?“ Schmidtchen schüttelte verwundert den Kopf. Das hatte er noch nie erlebt.
„Jawohl, Herr Stabsfeldwebel, … wie befehlen … nicht bei Trost!"
„Mensch Johannsen, machen sie sich mal locker! Sie kommen gerade von der Freilaufenden rein, fünf Tage in Busch und Braken, haben noch nicht mal Ihren Enok komplett abgerödelt.“
„Das kann ich Montag machen, Stabsfeld! …. Was soll ich denn zu Hause? Meine Freundin ist nicht da! - Und denken sie dran, es stehen Beförderungen an. So kann ich bei der Gelegenheit noch mal ein paar von den Frischen auf den Zahn. Ob sie die Wachvorschriften wirklich kennen und so. Für einige wollten sie ja auch ne Einschätzung - ‚weitere Verwendbarkeit‘. Wenn ich auf Wache keine Gelegenheit habe ein bisschen was rauszukriegen, wo dann?"
Schmidtchen verdrehte die Augen. „Sie sind mir ja ne Heißkiste. Ihr Eifer ist mir echt ein bisschen unheimlich. Aber ok, …. Wenn sie es so wollen … genehmigt! Melden sie sich beim OvWa – Sie können wegtreten!"
"Jawohl, Herr Stabsfeldwebel". Ich knallte die Hacken zusammen und verließ eilig sein Dienstzimmer.
Anderthalb Stunden später stand meine Wachmannschaft vor mir. Drei Grenadiere, drei Gefreite und als mein Stellvertreter der Oberstabsgefreite Riesenhuber. Ich hatte antreten lassen zur Vergatterung und anschließenden Flaggenparade. Ein Wachtörn von 24 Stunden lag vor uns - Wachgänge im 2 Stunden-Turnus-, danach würden wir alle in den verbleibenden Rest des Wochenendes starten.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.