Wash ’n Blow

32 12-19 Minuten 1 Kommentar
Wash ’n Blow

Wash ’n Blow

Conny Lingus

aufreizende Kleidung ohne Unterwäsche, meistens transparent oder mit interessanten Ausschnitten, die eine Brust oder den Venushügel freilegten. dazu das lange blonde Haar, das zum Streicheln und zum Spielen einlud.
Eines Tages fand die junge Mutter wieder Zeit, sich im Schleudertraum(a) einzufinden. Ihre Kleidung beschränkte sich diesmal auf eine Art oberschenkel-langes T-Shirt, das an beiden Seiten völlig offen war und lediglich durch zwei Schleifenbändchen in Taillenhöhe gehalten wurde. Sie war noch früh und der Laden war leer.
‘Wenn niemand da ist, sollte ich vielleicht ein wenig nachhelfen’, dachte Emily. Sie löste die Schleifen ihres Longshirts und setzte sich auf der Bank vis-à-vis den Waschmaschinen so in Positur, dass ein mehr oder minder zufällig vorbeikommender Passant ihr durch das Schaufenster hindurch direkt zwischen die Beine schauen konnte. Irgendwie kam sie sich vor wie eine Hure in der Amsterdamer Altstadt, die sich im Fenster ihren potenziellen Freiern anbietet. Allerdings mit dem Unterschied, dass sie es nicht für Geld, sondern aus purer Lust machte. Aber so richtig wohl fühlte sie sich dabei nicht.
‘Man müsste diese Happy Hours fest etablieren und einem kleinen Kreis Lustmolche bekannt machen’, ging es Emily durch den Kopf. ‘Am besten durch einen Anschlag am Schwarzen Brett in der Uni. Vielleicht so:
Happy Hours: Jeden Werktag von 9 bis 12 Uhr treffen sich attraktive StudentInnen mit Lust auf Genuss im Waschsalon Schleudertraum(a) in der Kantstraße 15. Nur keine Hemmungen!’
Gedacht, getan. Die Happy Hours sprachen sich herum und der Zulauf wurde so groß, dass sich an manchen Tagen eine Warteschlange vor dem Laden bildete. Das Schleudertraum(a) wurde regelrecht zum Treffpunkt sexsüchtiger StudentInnen. Immer mehr Gleichgesinnte kamen zur Saloon Party, darunter auch so manche junge Mutter, die die Kita-Stunden zur lustvollen Betätigung nutzte.
Doch eines Morgens wurde Emily bereits vom Inhaber des Waschsalons erwartet, der erst spät von den von Orgien imSchleudertraum(a) erfahren hatte, da er seine automatisierten Waschsalons aus der fernen Hauptstadt betrieb. Empörte Nachbarn hatten ihn über das unsittliche Treiben informiert und nun sah er sich gezwungen, dieses Treiben zu unterbinden.

*

Zwei Jahre später in der Mitternachts-Talkrunde Tuten und Blasen im regionalen Fernsehen bei der Moderatorin Hilo Anders.
„Emily, ich darf Sie doch bei Ihrem Vornamen nennen, Sie haben gerade den zehnten Waschsalon ihrer Kette Wash ‘n Blow in Neustadt eröffnet. Verraten Sie uns das Geheimnis Ihres Erfolges?“
„Das ist eigentlich ganz einfach. In meinen Waschsalons treffen sich an jedem Vormittag zu den Happy HoursMenschen, die ganz unverbindlichen Sex ohne jegliche Verpflichtungen suchen. Gegen eine geringe Gebühr mieten sie sich stundenweise eine Waschmaschine vor oder auf der sich Gleichgesinnte gewissermaßen in- und auswendig kennenlernen können.“
„Sie werben mit dem Claim: Waschen Blasen Ficken - nur im Wash ‘n Blow täglich von 9 bis 12 Uhr. Was als Freizeitspaß einer unausgefüllten jungen Mutter begann, ist also zur etablierten Institution in immer mehr Städten geworden. Gibt es schon weitere Pläne, Emily?“
„Als nächsten Schritt in Richtung eines Kommunikationszentrums für sexuell Bedürftige werden alle Filialen mit einer automatisierten Bar ausgestattet, in der man sich zur Stärkung nach dem Akt einen Espresso, ein Piccolöchen oder auch einen Wash ‘n Blow Sprizz gönnen kann.“
„Denken Sie auch daran, das gastronomische Angebot noch auszuweiten? So nach dem Motto: nach dem Blasen gibt es Hasen oder nach dem Ficken schnell ein Chicken?“
„Schöne Idee! Lassen Sie mich darüber nachdenken.“
„Vielleicht wird eines Tages noch eine Franchise-Kette im In- und Ausland daraus. Emily, ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg und viele kreative Schübe!“

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Wunderbar

schreibt Kechri

Hach, was für eine wunderbare Geschichte - und ein besonderes Hoch auf den Fan der glatten Vulva, endlich mal kein Gerede über die haarigen Mösen, auf die angeblich alle wieder stehen, ich glaube kein Wort davon.

Gedichte auf den Leib geschrieben