„Das willst Du nicht hören!“ antwortete Mareike ihrer Tochter.
„Oh doch, Mama! Erzähl!“
„Nein, lieber nicht!“ Olivias Mutter war es peinlich, mit ihrer Tochter darüber zu sprechen.
„So schlimm kann es doch gar nicht gewesen sein! Sag schon!“, bettelte Liv.
„Du hast deinem Vater doch vor längerer Zeit schon Flausen in den Kopf gesetzt…“ fing Olivias Mutter zaghaft an. „Mit Augen verbinden und so…“
„Ja und ihr habt miteinander gevögelt!“, ergänzte Mareikes Tochter.
„Ja, auch…“
„Aber?“ Olivia musste ihrer Mutter wirklich jedes Wort aus der Nase ziehen.
„Ich lag halt über dem Esstisch…“
„Das haben wir auch schon gemacht!“, lachte Liv.
„Auch wenn eure Haushälterin reinkommt?“ Mareike wollte es doch loswerden.
„Fatma hat euch dabei erwischt, wie ihr im Essbereich miteinander…“ So schlimm fand Olivia das nicht.
„Dein Vater hat sich gleich die Hose hochgezogen! Aber ich lag unwissend mit verbundenen Augen und nacktem Hintern vornüber auf dem Tisch!“
„Hat Papa nix gesagt?“
„Nein, das ist es ja! Er war sprachlos! Erst als Fatma gesagt hat, sie hätte nichts gesehen, da wurde ich hellhörig!“
„Mach Dir mal keine Gedanken!“ beruhigte Liv ihre Mutter. „Fatma ist da einiges gewohnt!“
„Nein, schlimmer, Kind!“ Mareike klang derangiert. „Ihr Mann kam kurz danach und brachte zwei Taschen vom Auto herein.“
„Auch Jusuf hat schon mal eine nackte Frau gesehen…“ wiegelte Olivia ab.
„Es ist so peinlich! Das kannst Du dir nicht vorstellen!“
„Ach Mama! Vorschlag: Lade die beiden heute Abend zum Essen ein! Und sag ihnen, dass ich euch angestiftet hab! Das glauben die Beiden sofort!“
„Meinst Du?“
„Ganz bestimmt! Wir kennen uns eh alle nackt! Und FKK ist doch auch für euch kein Problem!“
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Bei Dunkelheit, die Sonne scheint hier im Januar vielleicht sieben Stunden am Tag, fuhr man zum Essen in ein Restaurant. „Lecker“ fanden selbst die Kinder. Und das größte an diesem ersten Abend war, dass Polarlichter zu sehen waren.
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