Völlig willenlos erzähle ich Mia von unserem Swingerdasein, von der frivolen Party, auf der Tina gerade ist, nur wenige Minuten von der Wiener Hofburg entfernt, und auch davon, dass ich gleich nach dem offiziellen Part der Weihnachtsfeier schnurstracks dorthin verschwinden werde, um ebenfalls ein wenig Spaß zu haben.
„Was gibt’s eigentlich zum Dessert?“ fragt Mias Tischnachbar zu ihrer Linken.
„Ich weiß nicht genau,“ meint sie, „aber irgendwas mit Sahne.“ Sie dreht den Kopf in meine Richtung, grinst, fixiert mich mit ihrem Blick und beißt sich lüstern auf die Unterlippe, ihre rechte Hand noch immer in meinem Schritt.
Spätestens jetzt ist der Moment gekommen für einen Rückzug. „Ich muss mal schnell auf die Toilette, entschuldigt mich“, lüge ich unglaubwürdig. Mia schenkt mir zum Abgang ein subtiles, aber für mich sehr wohl erkennbares Augenzwinkern.
Die Hofburg ist ein verdammtes Labyrinth. Wer hier eine Toilette sucht, muss entweder Ortskenntnis haben oder aus dem Hause Habsburg stammen. Im Untergeschoss, in einem ruhigen Seitengang werde ich dann doch fündig – fünf Pissoirs, ein Spiegel, Stille. Ich atme auf.
Hose geöffnet, Mission erfüllt. Ruhe. Bis… klack-klack-klack. Das sind keine Herrenschuhe.
Im Spiegel sehe ich Mia, im Türrahmen, mit diesem frivolen Grinsen, das irgendwo zwischen Unschuld und Kündigungsgrund liegt.
„Na, fertig?“, haucht sie, als hätte ich gerade den spannendsten Job der Welt erledigt. Ich weiß, dass es völlig sinnlos ist ihr zu erklären, dass das – was auch immer sie jetzt vorhat – sicher keine gute Idee ist, dass sie besser zurück auf ihren Platz gehen solle und dass wir beide unsere Jobs los sind, wenn uns jemand hier auf der Toilette inflagranti – bei was auch immer – erwischen würde. Also unterlasse ich diesen zum Scheitern verurteilten Versuch, wasche mich und spüre Momente später Mias Lippen auf meinen und küsse sie, während sie mich in eine der Toiletten drückt und die Tür hinter uns schließt.
Irgendwie fühle ich mich königlich, als Mia vor mir knieend mein bestes Stück auspackt, ihre Zunge um meine Eichel kreisen lässt. Aber nur kurz, denn lediglich einen Wimpernschlag lang versenkt sie meinen Schwanz tief in ihrem Mund, bevor sie aufspringt und mir ins Ohr haucht: „Ich will mit.“
„Ich komme mit!“, fügt sie bestimmend hinzu, noch bevor ich dazukomme, über diese Idee überhaupt nachzudenken.
Ich grinse und schlage vor, ebenfalls ein Foto von uns zu machen.
Wenig später landet unser Selfie auf Tinas Smartphone. ‚Übrigens, das ist Mia, auch lecker.‘ Meine rein rhetorische Frage, ob ich sie mitnehmen darf, kommentiert Mia mit einem Daumen hoch.
Weihnachtsfeier
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