Ich nenne sie die Moralisten. Die Sexpositiven gehen mit ihren Kinks ganz offen um, während jene aus der Moral-Fraktion Geschlechtsverkehr hauptsächlich zu Reproduktionszwecken praktizieren und jede Art von Erotik oder Pornografie verleugnen. Sex wird als primitives Relikt aus einer Zeit männlicher Toxizität gesehen, von der die Gesellschaft befreit werden muss.
Bei den Moralisten ist es ausgeschlossen, irgendeine erotische Handlung zu beobachten. Daher gilt es, sie zu meiden, aber das ist zum Glück ziemlich einfach. Ich kann nicht beschreiben, woran ich es erkenne, aber ich habe ein recht gutes Gespür dafür, in welchen Häusern Moralisten leben. Und ganz generell gilt: Wenn eine Wohnung komplett von Kindern übernommen wurde, also auf jeder freien Fläche Spielzeug rumfliegt, wenn jedes Fenster ganzjährig mit Fingerfarben und selbstgebastelten Sonnenblumen vollgepflastert ist, wenn vor der Tür ein Van mit Aufklebern der Art „Lara/Lukas/Moritz (oder sonst wer) an Board“ steht (oder ein Lastenfahrrad mit Kinderanhänger), dann heißt es: „Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen!“
In der alten Tuchbleiche wohnen leider sehr viele Moralisten. Trotzdem habe ich diesmal Beute gemacht! Nach einer knappen halben Stunde voller belangloser Einblicke in langweilige Familienleben bin ich auf ein Apartment gestoßen, das sofort meine Sex-Sensoren getriggert hat. Eine stylishe Wohnung im Erdgeschoss: Möbel mit Oberflächen aus Klavierlack, sehr viel Glas und Chrom, schwarzes Ledersofa. Hochwertige Deko, erotische Bilder an den Wänden. Und zwei Männer beim Kochen. Der größere und vermutlich auch ältere der beiden sah sehr maskulin aus, mit kurz rasierten Haaren und Dreitagebart; sein weißes Hemd, das in einer engen Jeans steckte, war an den Ärmeln umgekrempelt, die obersten beiden Köpfe geöffnet, was seinen muskulösen Body sehr schön betonte.
Weihnachtsgeschenke
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