Die beste Jahreszeit für die Jagd ist der Frühling. Dicht gefolgt vom Sommer, wenn sich die Leute in lauen Nächten, draußen in der Natur, im Wald, in den Parks der Städte, in dunklen Ecken großer Biergärten oder an den Ufern der Flüsse und Seen vermeintlich unbeobachtet ihrer Lust hingeben. So wie das junge Pärchen am kleinen Waldsee. Ich habe darüber ausführlich an anderer Stelle berichtet.
Wenn ich von „der Jagd“ spreche, dann meine ich das natürlich im übertragenen Sinn. Ich jage nicht nach Tieren und schon gar nicht nach Menschen, sondern nach besonderen Momenten, nach starken Bildern, bleibenden Eindrücken. Meine Trophäen sind keine Schädel oder Geweihe, sondern erotische Erlebnisse. Ich liebe es, Menschen beim Sex zuzusehen. Egal, ob sie Sex mit anderen haben oder mit sich selbst. Und oft bleibt es nicht nur bei der passiven Beobachtung. Dann nehme ich teil am Geschehen, ohne dass meine Opfer etwas davon mitbekommen. Manchmal schaffe ich es sogar, gemeinsam mit den Objekten meiner Begierde zum Höhepunkt zu kommen. Und später, wenn ich allein bin, in meiner Erinnerung, erlebe ich diese Momente dann nochmal ganz besonders intensiv.
Aber ich schweife ab. Es ging ja um die beste Zeit zum Jagen. Das ist nicht der Herbst, und definitiv nicht der Winter! Auch wenn – besonders zur Weihnachtszeit – die Häuser hell erleuchtet sind und man ganz weit in die Wohnungen der Leute schauen kann. Aber ganz ehrlich: was man da zu sehen bekommt, hat fast nie mit Sex zu tun. Und so war meine Jagd im Winter bisher meist nicht sehr erfolgreich. Bis auf ein einziges Mal, da hatte ich ein ganz besonderes Erlebnis. Genaugenommen sogar zwei. Und die waren so herausragend, dass es mich für all die Stunden vergeblichen Umherstreifens in frostigen Nächten mehr als entschädigt hat.
Weihnachtsgeschenke
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