Kein Vorspiel, keine flankierenden Zärtlichkeiten, nichts. Sie legen einfach mal los, fröhlich und unbeschwert. Ich ahne Annas Keuchen, sie liebt offenbar diese direkte und pragmatische Form von Sex. Pragmatisch? In diesem Zusammenhang ein abtörnender Begriff, ich weiss, ich weiss. Aber ich werde schon wieder feucht, zoome Annas Gesicht heran. Annas offenen Mund. Annas kristallklare Augen. Annas zerzaustes Haar. Dieters Hundeblick. Er nimmt sie von hinten, jedes Mal. Darum sehe ich beide Gesichter, dank dieser archaischen Sex-Position. Anna ist hin und weg – er könnte alles tun mit ihr. Er ist voll bei der Sache, stösst seine Geliebte genüsslich und weidet sich an ihrem süssen kleinen Hintern. Oft wünsche ich mich an Annas Stelle – nur in der Phantasie, versteht sich. Nie würde ich mich auf diese Weise bumsen lassen, igitt! Zuschauen ist doch was ganz anderes, da pflichtet ihr mir bei – oder? Die allein Erziehende im oberen Stock steht noch immer in der Küche – diesmal beim Abwasch. Sie weicht ihre Hände ein – und ein Stock weiter unten wird gevögelt. In der Wohnung über ihr lebt ein Student. Er sitzt jeden Abend am Fenster, vor dem Computer. Wie gerne wüsste ich doch, was auf dem Bildschirm abgeht! Selbst mit meinem Edelfernrohr kann ich aber nicht "um die Ecke" schauen; welch ein Handicap! Gestern Abend, so gegen 22.00 Uhr, war der Student puterrot im Gesicht. Mit dem Kopf ging er immer näher an den Bildschirm ran. Dazu machte er so komische Bewegungen; seine rechte Hand war nicht zu sehen. Dann verdrehte er die Augen und schlug mit dem Kopf am Monitor auf. Sieht so ein onanierender Mann aus?Ich sehe alle, mich sieht keiner. Ich sehe alles, mich sieht nichts. Ich bin Lydia, Krankenschwester in einem Berner Privatspital. Bitte entschuldigt mich, ich muss meine Hose ausziehen. Ich fühle mich so beengt in meiner Kauerstellung.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.