Weiss

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Anita Isiris

Mein Fernrohr mit dir teilen? Dich auch mal spionieren lassen? Nein, mein Lieber, kommt gar nicht in Frage! Ich habe nichts dagegen, mich dir im Slip zu zeigen, obenrum nackt – aber meine innigste Leidenschaft teile ich nur mit mir selbst, so wahr Weiss keine Farbe ist, im physikalischen Sinn. Was geht denn jetzt ab bei Dieter und Anna? Hey… pssst… jetzt entzieht er sich ihr. Annas Augen weiten sich vor Erstaunen. Wenn die beiden jetzt wüssten, dass ich sie beobachte? Dieters Grinsen ist mir schon des öftern aufgefallen – was hat er denn bloss vor mit ihr? Ach, lieber Leser, fast hätte ich dich vergessen. Komm – komm in meine Nähe. Ja, so ist’s gut. Ich fühle, dass du jetzt hinter mir stehst. Ob ich meinen Slip ausziehen soll für dich? Ich tu’s. Es ist aufregend, dich hinter mir zu wissen. Ob Dieter mit seiner geliebten Anna Analverkehr will? Sie mit ihm? Ob die beiden es wirklich wagen? Es wäre schön, lieber Leser, wenn du jetzt mein nacktes Pfläumchen reizen könntest. Ich befinde mich im "Vierfüssler", hab die Ellenbogen aufgestützt, das Fernrohr vor mir – und biete mich dir dar. So mögt ihr Männer uns doch – oder? Stop! Ich möchte nicht dass du jetzt in mich eindringst – noch nicht. Analverkehr ist für mich kein Thema, igitt! Wenn ich schon nur daran denke, dass ich kaum im Stande bin, bei Migräne ein Schmerzzäpfchen in mich einzuführen… mein Pförtchen ist viel zu eng, da ist kein Platz für einen geschmeidigen, prallen Männerschwanz. Ich schliesse kurz die Augen, stelle mir vor ich würde deinen Hoden streicheln. Erregt dich das, hm, Süsser? Anna gegenüber verzieht kurz das Gesicht – nur ganz kurz. Ob Dieter jetzt wirklich in ihrem Anus ist? Mich schaudert. Dieter bewegt seine Hüften ganz vorsichtig und langsam. Annas Gesichtszüge entspannen sich wieder; ihre Augen beginnen zu leuchten - das Leuchten, das ich so liebe.Lieber Leser… du darfst jetzt mein Pfläumchen kitzeln. Nicht in Wirklichkeit natürlich, das könnte ich nicht zulassen – aber in meiner Fantasie. Ahhh… du erregst mich. Nein, mein Fernrohr kriegst du nicht. Jetzt will ich aber dein Rohr. Komm in mich, mein Lieber, lass mich deine Hitze spüren. Es ist Sommer. Magst du mein dunkelblondes Haar? Dieters Bewegungen werden heftiger. Ich halte das nicht mehr aus, nimm mich doch endlich! Wo bist du, Leser? Ach ja, du sitzt zuhause vor deinem PC und befindest dich gar nicht in meiner Wohnung – ich hab dich ja nur herbei phantasiert. Bei Dieter und Anna geht jetzt wirklich die Post ab. Sieht so aus als ob sie vor Lust schreit.Ich fühle mich geborgen in meiner weissen Wohnung. Dora, meine Zimmerpalme, gewährt mir Schutz. Ich bin splitternackt und spüre das warme Stillkissen an meinem feuchten Geschlecht. Hinter mir steht nur mein weisses Klavier, sonst nichts und niemand. Ich sehne mich nach dem Leben der allein erziehenden Frau, nach Dieter und Anna, nach dem Studenten im obersten Stockwerk.Ich bin gefangen in meiner Welt.

 

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