Stefania freute sich ausserordentlich und führte ihren neuen weissen Scooter schon mal im Quartier spazieren. Die nächsten Tage würde sie in Barcelona verbringen, allein, und ihr Göttergatte würde zuhause bleiben und die kleine Sara hüten. Er hatte extra frei genommen – und Stefania fühlte sich ausgezeichnet.
Sie streckte die Brust raus, atmete tief ein, kickte den Roller an und sauste um die nächste Hausecke. Stefania war eine echte Augenweide in ihren engen Shorts, der flatternden grünen Bluse und ihrem blonden Pferdeschwanz, der munter wehte.
Schon sah sie sich auf der Rambla de Mar Salzwasser atmen. Und, jaja, klar. Sie wollte sie spüren, die Salzluft. Am Bauch. An den Hüften. An den Armen. An den Beinen.
Stefania würde nicht nur ihren Scooter ausführen, sondern auch gleich ihren klitzekleinen blauen Bikini.
Wenig Gepäck, ein vorsorglicher Blick in die Kühltruhe und den Vorratsschrank, Küsse für Nino und Sara waren die letzten Reisevorbereitungen, die Stefania noch traf, bevor sie sich gut gelaunt auf den Weg zum Flugplatz machte.
Sie kam neben einen ältlichen Herrn zu sitzen, der ihr andauernd auf die Schenkel starrte. Stefania empfand das zwar als unangenehm, steckte es aber weg. „Im Sommer sind die Leute eh komisch“, dachte sie und probte den Seat Belt. Sie lehnte sich entspannt zurück und freute sich auf den Moment, in dem die Maschine abheben würde. Die Beschleunigung von Flugzeugen ging ihr immer durch und durch, mitten durch den Bauch, durchs Herz, und sie hätte jauchzen können vor Glück, als sie das Gras unter sich sah, mal braun, mal grün, mal gelb, und, etwas weiter hinten, das kleine Haus, das sie mit Nino und Sara bewohnte.
Der Mann neben ihr war eingeschlafen. Stefania ordnete ihr Haar, blickte aus dem Fenster und genoss die vielfarbigen Wattewolken. Bald schon würde sie in Barcelona sein und die Ramblas hinunterschweben.
Das kleine Hotel war einfach, aber gepflegt.
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