Wie auf ein Zeichen hin, stürmten die Krampusse los. Das Fernsehteam musste sich mächtig anstrengen, um mit ihnen Schritt zu halten. Unter dem Johlen der Zuschauer, wurden die ersten Frauen über die Schultern geworfen und davon getragen. Lange Ruten landeten auf Jeanspopos, was bei den Opfern wildes Beinstrampeln und noch wüsteres Geschrei verursachte.
Ein weiblicher Krampus schnappte sich aber einen jungen Mann, der es ebenfalls auf den Hosenboden kriegte. An seinem Grinsen sah man deutlich, dass ihm diese Behandlung nicht ganz unangenehm war. Es war ein munteres Treiben, bei dem niemand Schaden nahm. Ein harmloser Spaß eben, wie Micky beruhigt feststellte. Nach einer guten Stunde kam der Lauf zu seinem Ende. Ein riesiger Scheiterhaufen wurde entzündet, der die beginnende Nacht erleuchtete. Rapha befragte noch den Bürgermeister des Dorfes, der sich dafür extra sein bestes Gewand angezogen hatte. Der schnauzbärtige Mann im Trachtenjanker war sichtlich stolz, dass er im Fernsehen zu sehen war. Kurzum – die Reportage war sehr gelungen und das vierköpfige Team sichtlich zufrieden. Gemeinsam beluden sie den Bus, um zum Gasthof zurück zu fahren. Es fing leicht zu schneien an, als es passierte. Kurz vor der Weggabelung, die zu ihrer Pension führte, versperrte ein Baumstamm die Straße. Kurt trat fluchend auf die Bremse. Er fuhr sehr vorausschauend, was nun ein großes Glück bedeutete. Der Stamm war sehr groß und verdammt schwer! Es war aussichtslos, ihn ohne schweres Gerät beseitigen zu wollen.
Jürgen bot sich an, Hilfe zu holen. Kurt blieb bei den Mädchen, denen das Ganze doch recht unheimlich wurde.
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