„Josie …, ich weiß grad nicht …, es ist so viel passiert in letzter Zeit …!“, stammelte er.
„Was ist, willst du Schluss machen, oder was?“, wollte ich es ihm leicht machen.
„Um Gottes Willen, nein! Es ist … es geht um Falk. Ich habe Angst, Josie! Die ganze Sache ist mir aus dem Ruder gelaufen. Niemals hätte ich gedacht, dass die Entführer ernst machen. Und deshalb habe ich Angst um uns alle. Ich meinte das vorhin auch wirklich so, ich möchte, dass du mit Franzi, Falk und Shiva nach Monaco gehst, bis das hier aufgeklärt ist und keine Gefahr mehr besteht. Aber vorher muss ich dir eine alles entscheidende Frage stellen …!“
Mein Körper versteifte sich, bereitete sich geistig darauf vor, dass er jeden Moment vor mir auf die Knie fallen und mich fragen würde, ob ich ihn heiraten wollte. Und wenn? Was sollte ich antworten? Wie bei einem Daumenkino flogen die Bilder der letzten Monate mit ihm an meinen Augen vorbei. Blitzschnell wägte mein Gehirn ab, verglich die guten und schlechten Augenblicke, fragte in mich hinein, wie mein Gewissen die Sache sah, und ich nutzte die Sekunden, die Schmetterlinge zu füttern, die in meinem Bauch gerade wild aufgeflogen waren. Erstaunlich, wie schnell man in der Lage war, eine Entscheidung zu treffen, wenn es denn sein musste. Und ich hatte sie getroffen!
„Würdest du die Vormundschaft über Falk übernehmen für den Fall, wenn mir was zustoßen würde? Mir ist klar, dass das jetzt völlig überraschend kommt, aber ich brauche eine Entscheidung vor eurem Abflug, damit ich alles Nötige in die Wege leiten kann.“
Chris‘ Blick war fragend und traurig gleichzeitig. Die Situation musste ihn wirklich zum Nachdenken bewegt haben. Er war rational denkend genug, um die Tragweite einer solchen Frage richtig zu beurteilen. Abgesehen davon war er kein Typ, der so etwas leichtfertig, ohne sich darüber eingehende Gedanken gemacht zu haben, fragte.
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