Wer weiß, was Frauen wünschen?

„Entschuldige, war nicht meine Absicht.“ räusperte ich mich. „Ich bin nur überrascht, dass wir auf solch ein Thema kommen.“
„Warum nicht?“ Ihr Erstaunen überraschte mich noch mehr. „Hätte ja möglich sein können, dass du im Alter auch ein wenig lockerer wirst.“
Mein Kopf schnellte wie von einer eisernen Faust erfasst herum.
„Bitte? Was meinst du damit? Lockerer werden?“
„Na ja, Sexualität hat in unserer platonischen Freundschaft schließlich nie eine Rolle gespielt.“ Sie schmunzelte und zog ihre rechte Augenbraue etwas nach oben.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst?“, brauste ich auf. „Ich … ich … ich …“ Mir fehlten die Worte. Ich blieb stehen und sah Moumousch fassungslos hinterher, während sie noch ein paar Schritte weiterging und dann auch stehenblieb und sich zu mir umdrehte. Dieser Augenblick genügte mir aber. Sie hatte immer noch diesen bezaubernden Po. In Jeans sogar extrem bezaubernd. Und die blonden, dicken, gewellten Haare, die sie nur noch bis knapp an die Schultern trug, betonten ihr wunderschönes Gesicht nur noch mehr. Diese strahlenden, blauen Augen.
„Du hast mir nie ein Zeichen gegeben.“ Brachte ich heraus. Veronique lachte, fast ein wenig zu laut.
„Ich soll Zeichen geben? Warum? Bin ich nicht Zeichen genug?“ Sie sah an sich hinunter, breitete ihre Arme aus und drehte sich langsam um ihre eigene Achse, bis sie mich wieder ansah. Was für eine aufregende, tolle Frau, musste ich feststellen.
„Ist das nicht an sich Zeichen genug für dich?“ fragte sie erneut. Sie schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging langsam weiter. Ich sah zu, dass ich sie wieder einholte, ohne rennen zu müssen. Ich war doch etwas verwirrt. Vielleicht doch nicht etwas, sondern ziemlich. Wir hatten fast das Ende des Parks erreicht.
„Sag mal was ist denn eigentlich los?“ wollte ich von ihr wissen. „Worum streiten wir denn hier?“
„Streiten gar nicht“, entgegnete sie schnippisch.