Wie alles begann

Peep - Das Haus der 80 Augen

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Wie alles begann

Wie alles begann

Reinhard Baer

Aber überall wo das unverfänglich möglich war, wurden schon bauseits Vorkehrungen getroffen. Zum einen gab es ein Deckensystem, das sehr gut zu Revisionszwecken zu öffnen war, ähnlich der ‚Odenwalddecken‘ in Geschäftsräumen nur schöner. Zum anderen bestand ich überall auf ausreichend Leerrohre und vorsorglich verlegte zusätzliche Kabel aller Art. Alles nach dem Motto ‚wer weiß welche technischen Neuerungen auf Dauer noch so im Gebäude untergebracht werden sollen‘. Auch hatte ich auf Rauchmelder bestanden, die an der Stromversorgung angeschlossen waren und dafür sogar ein konkretes Modell bestimmt. Das hatte ich natürlich danach ausgesucht, dass es unauffällig zusätzliche eine hochwertige Kamera aufnehmen konnte. Meine beiden privaten Räume sollten offiziell mit einem Büroplatz der Hausverwaltung dienen, sowie einer kurzerhand erfundenen Leidenschaft, der Sammlung von Kraftfahrzeug-Modellen im Maßstab 1:43. Ich hatte einige Dutzend von diesen Modellen auf die Schnelle planlos in Geschäften und bei eBay zusammengekauft und wollte sie in Wandregalen unterbringen, damit ich für meine neuen Bewohner als harmlos, meinethalben auch ein bisschen spinnert gelte. Hinter diesem großen Raum, in dem auch die Internetverteilung installiert wurde, gab es noch einen kleineren Raum. Die schmale 80cm breite Tür wurde als massive Stahltür ausgeführt. Hier wollte ich angeblich die kostbarsten Exponate wegschließen.
Abends wenn die Handwerker gegangen waren, begann ich mit meinen ‚Zusatzarbeiten‘. Eine Elektrolehre in grauer Vorzeit, als meine Eltern noch glaubten, der ‚Bub übernimmt mal das Geschäft‘ war dabei natürlich kein Nachteil. Alle 20 Appartements wurden mit jeweils vier bewegungsgesteuerten Kameras ausgerüstet. Eine im Wohn-/Schlafraum im Feuermelder unter der Decke. Eine in der Küchenzeile in etwa 1 Meter Höhe, man könnte auch sagen in Betthöhe, denn das stand, von der Kamera gut erfasst, gegenüber der Küchenzeile.

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