Wie Valérie schwanger wurde

Die Memoiren des Dr. Jeanrenaud

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Wie Valérie schwanger wurde

Wie Valérie schwanger wurde

Anita Isiris

Die Woche verging wie im Flug. Wir ließen Lachsbrötchen einfahren, stellten Getränke kalt. Es sollte ihm gut gehen, dem Stoßtrupp, der demnächst unsere Loft bevölkern würde. Dann wurde es 19:00 Uhr, 19:30 Uhr, 20:00 Uhr. Es klingelte. Während Valérie sich bereit machte, ging ich nach unten, mit Herzklopfen, wie Ihr Euch vorstellen könnt, und ließ die Meute herein. Mir blieb die Sprache weg, ob der hohen Diversität der beliebig eingeladenen Männer. First come, first serve. Zwölf Stück hatten wir geladen, den dreizehnten bereits abgewiesen. Zwölfe waren genug für das wirklich zarte Fötzchen meiner Geliebten.
Wir hatten zwölf Paar Filzpantoffeln bereitgestellt und einen zusätzlichen Garderobeständer erworben, wo sie ablegen konnten, die Typen. „Wartet hier“, sagte ich mit heiserer Stimme, „Valérie bereitet sich auf Euch vor. Etwas muss ich allerdings festhalten. Keinen Analverkehr mit ihr, und keine Kondome. Ihr müsst in Valérie abspritzen. Sie will ein Kind.“
Die Typen grummelten verständnisvoll. „Sobald Ihr den Gong-Schlag vernehmt, dürft Ihr nach oben kommen. Wir wohnen im Dachstock.“ Ohne ein weiteres Wort wandte ich mich um und ging zurück zu Valérie. Die luftig grüne Satindecke hatte sie zurückgeschlagen. Sie trug bloß ein weißes Hemdchen und einen schwarzen Slip. Schlichtheit war das, was es ausmachte. Schlichtheit bringt das moderne Paris zum Knistern. Vergesst Eure Schminke, Ihr Huren, vergesst Latex, Lack, Leder, Ketten, Piercings, Tattoos. Wir, die modernen Männer, begehren Euch so, wie Ihr einst geschaffen worden seid.“ Ich küsste Valérie lange, dann zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus, kniete mich hinter Valérie ans Kopfende und streichelte ihr Haar. „Lass sie kommen“, sagte sie leise. Ich wandte mich dem Gong auf dem Nachttisch zu und brachte ihn zum Schwingen. Einen kurzen Moment lang war es ruhig. Dann öffnete sich die Tür zu unserem Loft zaghaft, vom Bett aus war die Wohnungstür einzusehen. Dann standen sie da, zumeist in Jeans, Hemd und Krawatte, und sie gruppierten sich um unser Bett. Valérie errötete. Erst jetzt fielen mir zwei Dinge auf: Die Männer wirkten auf mich so, als bestünde Paris ausschließlich aus Bankbeamten. Da war kein Freak in der Runde, kein Hippie, kein Kiffer. Dafür aber zwei dunkelhäutige Typen, der eine von ihnen eine Hüne, und wir wissen ja alle, über was für gewaltige Schwänze gewisse Menschen verfügen.

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