Wie wir herausfinden, was uns gefällt

Der Club der verborgenen Lust - Teil 1

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Wie wir herausfinden, was uns gefällt

Wie wir herausfinden, was uns gefällt

Alnonymus

Dadurch gibt es naturgemäß einen erheblichen Männerüberschuss, zumal die Betreiber mit den höheren Eintrittskosten für Single-Männer noch extra verdienen. Viel zu oft wird Sarah von Männern angesprochen, ob sie nicht mit ihnen auf die Matratze möchte, natürlich könne ich auch gerne mitkommen. Dankend lehnen wir stets ab. So lasse ich meine Liebste kaum einmal aus den Augen, um sie vor zudringlichen Typen zumindest ansatzweise zu bewahren. Doch trotzdem nutzen wir die Gelegenheit, es mal wieder ausgiebig außerhalb unserer vier Wände miteinander treiben zu können. Das gewisse Etwas, die lustvolle Spannung, die alles einnimmt, fehlt uns aber.

So schnell sind wir aber nicht zu entmutigen, schließlich leben wir im Ruhrgebiet, wo die Wege nicht weit sind, zu den unzähligen Möglichkeiten, die auf einen warten. Wir finden schließlich einen von einem Ehepaar aus Eigeninteresse privat geführten Club. Alles ist sauber, gemütlich, die Atmosphäre entspannt. Vor allem sind aber nur Paare willkommen. Die beiden Betreiber sind dabei mindestens genauso sympathisch, wie die allermeisten Gäste. Eigentlich hätten wir uns hier wohlfühlen müssen, aber eben nur eigentlich. Es wird uns nämlich klar, dass Swingerclubs wohl grundsätzlich nichts für uns sind.

Etwas plakativ formuliert, geht es den Teilnehmern vor allem darum, sich in unterschiedlichen Konstellationen zusammenzufinden, um ihre Triebe zu befriedigen, und dann, nach einer mehr oder weniger langen Pause, das Gleiche in anderen Konstellationen zu veranstalten, oder sich alternativ bei einer Runde Gruppensex oder im Darkroom auszutoben. Natürlich vögeln Sarah und ich in Gegenwart anderer Paare wunderbar miteinander, doch es fehlt einfach etwas. Wir wünschen uns, und man verzeihe mir das altmodische Wort, etwas Verruchtes, Geheimnisvolles, erotisch Aufgeladenes, das uns schon gefangen nimmt, wenn wir einfach nur an der Bar sitzen und die Atmosphäre genießen. Es wird aber wohl ein Traum bleiben. So spielen wir bald wieder mit dem Gedanken, uns einen Wellnessurlaub in ‚unserem‘ Hotel zu gönnen.

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