Wieder daheim

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Wieder daheim

Wieder daheim

Grauhaariger

„Wieder daheim", „Warum" und „Abschied“ sind die unwiderruflich letzten Teile meiner Geschichte um ‚Dounja‘. Sie schließen an die Folge „Erster Urlaub Teil 12 von 12“ aus dem Zyklus Dounja an. Spannung und Dramatik war Forderung und Anspruch zugleich von einer meiner Leserinnen! Danke Andrea für die Inspirationen!

Außer einem kurzen Telefonat, dass sie gut angekommen war, herrschte Funkstille. Meine Anrufe endeten in der Mailbox und auf SMS sowie WhatsApp kamen mit deutlicher Verzögerung, meist mitten in der Nacht, nur kurze Antworten, dass alles Gut sei. Und sie würde die ganze Woche bei ihrer Tochter bleiben. Seltsam.

Dann endlich, am Samstagabend, rief Dounja aus ihrer Wohnung in Innsbruck bei mir an. Sie klang irgendwie anders als sonst. Meinen besorgten Fragen nach Anna begegnete sie so, als wäre alles in bester Ordnung. Ich beschloss frühmorgens loszufahren, um nach ihr zu sehen. Dounja wollte das nicht, aber ich lies mich nicht abwimmeln.

Während unserer Umarmung zur Begrüßung hatte ich kurz das Gefühl, als würde sich meine Geliebte am liebsten überhaupt nicht mehr von mir lösen wollen. Nach vielen Küssen und der Frage, wie es ihr denn gehe, schlug die Stimmung irgendwie in Kälte um. Ich hatte frische Semmeln mitgebracht und wir deckten zusammen den Frühstückstisch. So ganz nebenbei erzählte Dounja, dass sie in der kommenden Woche noch einmal nach Wien fahren würde.

Auf meine Frage nach dem Grund, mit ihrer Tochter sollte ja doch alles geklärt sein, meinte sie nur lapidar: „Ich hab dort einen Mann kennengelernt…“

Natürlich war ich erstmal etwas konsterniert und fragte nach: „Ja, und?“

„Er ist sehr sympathisch!“

Hatte ihre Stimmung etwas mit diesem Mann zu tun? War sie mit ihm im Bett und weiß nicht so recht, wie sie es mir beibringen soll? Ich kürzte ein langes Drumherumgerede ab, in dem ich direkt fragte: „Und, habt ihr?“

„Nein, haben wir nicht!“ meinte Dounja entschieden. „Noch nicht! Nur geredet.“

„Dann ist ja alles gut!“ lächelte ich. „Nichts ist Gut;“ brummte meine Geliebte in sich hinein. Oh, sie war im Zwiespalt und würde doch gerne mit diesem Mann… Ich war so blöd, die Zeichen, die sie ausgesendet hatte, nicht zu erkennen!

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