Sie hatte ja Besseres zu tun, als staubzusaugen oder gar die Fenster zu putzen. Onkel Peter meinte, dass Lea sehr, sehr faul wäre!
Lea überlegte gar nicht so lange, ehe sie ihm die Erlaubnis erteilte, sich um ihre Erziehung zu kümmern. Er drückte sich wirklich so aus, bemängelte sogar, dass seine Schwester zu selten durchgegriffen hätte. Der Onkel wollte diese Versäumnisse nachholen, die bei Lea offensichtlich gemacht wurden. Onkel Peter wurde nicht nur Leas Nachhilfelehrer, sondern gleich noch ihr neuer Erziehungsberechtigter. Lea fand das kaum beängstigend. Irgendwie gefiel ihr diese Vorstellung sogar. Sie kannte Peter als netten Verwandten, den sie schon als kleines Mädchen sehr gern hatte.
Onkel Peter benutzte manch lustigen Begriff, der Lea zum Lachen verleitete. Er sah sie aber so merkwürdig an, meinte es wohl sehr ernst, als er vom Popovoll sprach, der ihr drohen würde, wenn sie sich nicht an die Abmachungen hielt. Lea bemerkte ein komisches Kribbeln, das sie sich gar nicht erklären konnte. Na ja, Onkel Peter machte bestimmt nur Spaß! Dieser nette Mensch würde es doch nie übers Herz bringen, seiner Lieblingsnichte den...Lea wurde krebsrot. Das wollte sie sich noch nicht einmal vorstellen! Lea tat ganz unschuldig. Peter sollte ja nicht merken, dass es sie arg beschäftigte.
Lea nahm sich ja auch vor, dass sie während des Besuches bei ihrem Onkel ein ganz liebes, fleißiges Mädchen sein wollte, das ihm keinen Kummer machte. Dieser Vorsatz hielt auch eine ganze Weile vor. Lea lebte sich schnell ein, gefiel sich auch in ihrer neuen Identität. Pünktlich um zehn schickte sie der Onkel ins Bett, gleich nachdem sie sich die Zähne geputzt hatte. Anfangs fand sie es seltsam, dass er sie wie ein kleines Mädchen behandelte. Lea blieb sonst viel länger auf, surfte bis in die Morgenstunden im Netz herum. Der Onkel kassierte ihr Smartphone ein und den Laptop durfte sie nur zum Lernen benutzen.
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